Gericht ordnet neues Timoschenko-Arztgutachten an

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Die kranke ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko muss sich nach dem Beschluss eines Gerichts von einem Amtsarzt untersuchen lassen. Mit dieser Entscheidung folgte der Richter beim zweiten Prozess gegen die 51-jährige Oppositionsführerin einem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Timoschenko hatte sich zuvor aufgrund eines Gutachtens des deutschen Neurologen Karl Max Einhäupl geweigert, zu dem Verfahren wegen Steuerhinterziehung und Veruntreuung zu erscheinen. Sie ist nach Ansicht Einhäupls nicht transportfähig. Die nächste Gerichtssitzung wurde auf den 10. Juli angesetzt, wie Medien heute aus dem Gericht in der Stadt Charkiw berichteten.

Zwölf weitere Jahre Haft drohen

Wegen der Vorwürfe aus ihrer Zeit als Chefin eines Energiekonzerns in den 1990er Jahren drohen Timoschenko zwölf weitere Jahre Haft. Der Richter hatte den umstrittenen Prozess bereits im Mai wegen Timoschenkos schlechten Gesundheitszustandes vertagt. Sie war im Oktober 2011 in einem international kritisierten Prozess wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Straflager verurteilt worden.