Erste Surface-Tablets kommen im Oktober
Ende dieser Woche werden die ersten Tablets aus dem Hause Microsoft unter dem Namen Surface auf den Markt kommen. Gemeinsam mit dem neuen Betriebssystem Windows 8 sollen sie Microsoft Marktanteile in dem boomenden Segment sichern.
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Beide Tablet-Rechner sind mit ihrem hochauflösenden 16:9-Monitor mit einer Diagonale von 10,6 Zoll (26,9 cm) ungefähr gleich groß wie das iPad und andere Mitbewerber aus dem Android-Lager. Das dünnere und leichtere Gerät läuft mit einem stromsparenden ARM-Prozessor, das etwas dickere mit einem Prozessor von Intel.

APA/Microsoft Handout
Microsofts eigener Tablet-PC Surface
Beide Geräte werden mit der Office-Suite ausgeliefert und haben einen integrierten Ständer auf der Rückseite, um sie auch aufstellen zu können. Dazu gibt es spezielle Abdeckungen (Touch Cover), wie sie auch Apple für sein iPad anbietet, allerdings mit integrierter Tastatur und Tochpad, um mit den Geräten auch aktiv arbeiten zu können. Sie haben auch Anschlüsse für MicroSD-Karten und USB.
Liefertermin am 26. Oktober
Das ARM-Gerät mit dem Namen Surface for Windows RT und Microsofts eigener Windows-Version für ARM-Chips ermöglicht bis zu 64 GB Speicher. Es ist 676 Gramm leicht und 9,3 Millimeter dünn. Das mit 903 Gramm deutlich schwerere Surface Windows 8 Pro erhält Windows 8 Pro als Betriebssystem und unterstützt bis zu 128 GB Speicher und die Eingabe mit Stiften. Es ist mit 13,5 Millimeter deutlich dicker.

Reuters/David McNew
Die Abdeckungen für Surface gibt es in verschiedenen Farben
Die Surface-Tablets kommen am 26. Oktober zeitgleich mit der finalen Version von Windows 8 auf den Markt, Vorbestellungen sind bereits seit längerem möglich. Die 32-GB-Version wird inklusive Touch Cover zum Preis von 599 Dollar (579 Euro) angeboten, das 64-GB-Gerät kostet 699 Dollar (679 Euro). Ohne Tastatur kommt das 32-GB-Modell auf 499 Dollar bzw. 479 Euro. In Österreich lässt sich das Gerät jedoch nicht bestellen - ob und wann ein Start hierzulande geplant ist, ist nicht bekannt.
„Surface ist etwas ganz Neues“
„Der Surface ist ein PC. Der Surface ist ein Tablet. Und der Surface ist etwas ganz Neues“, sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer bei der Vorstellung. Das ist aus unterschiedlichen Gründen zutreffend, begibt sich Microsoft doch damit direkt in Konkurrenz zu seinen bisher wichtigsten Partnern, den PC-Herstellern.

AP/Damian Dovarganes
Die Tastaturen in der Abdeckung gibt es ganz flach und leicht erhoben
Üblicherweise bauen Firmen wie Hewlett-Packard (HP), Asus, Acer, Dell und Lenovo die Rechner, und Microsoft steuert sein Betriebssystem Windows bei. Einige der Hersteller haben bereits eigene Tablets mit Windows 8 vorgestellt, da auch sie am Tablet-Boom mitnaschen wollen.
Tabletmarkt ohne Microsoft
Bisher ist Microsoft auf dem Tabletmarkt, bis auf wenige Ausnahmen, faktisch nicht vertreten. Mit Windows 8 soll sich das ändern, die nächste Version von Microsofts Betriebssystem ist dezidiert auch auf die Bedienung mit Touchscreens und die stromsparenden ARM-Prozessoren, die Microsoft bisher nicht unterstützte, ausgelegt.
Microsoft hat viel aufzuholen: Apples iPad dominiert den Markt. Der US-Marktforscher IDC geht davon aus, dass in diesem Jahr 107,4 Millionen Tabletrechner verkauft und davon 62,5 Prozent aus dem Hause Apple stammen werden. Den Rest teilen sich Hersteller wie Samsung, Amazon, der US-Buchhändler Barnes & Noble und Asus.
Tradition als Hardwarehersteller
Dabei hatte der Windows- und Office-Konzern schon vor mehr als einem Jahrzehnt die Idee des Tabletcomputers vorangetrieben. Der Erfolg blieb aber aus, vor allem weil die Geräte relativ schwer waren, viel Strom und damit Akkus benötigten und die Bedienung zu unhandlich war. Konzernchef Ballmer verwies darauf, dass Microsoft auch eine lange Tradition als Hardwarehersteller hat, unter anderem mit Tastaturen, Mäusen und Webcams sowie seiner Spielekonsole Xbox. Es gab aber auch Flops wie den Musikplayer Zune.
Auf Googles Spuren
Klar ist, dass Microsoft viel vorhat, wenn es Apple und auch Android-Geräten Marktanteile abjagen will. Wie Google scheint Microsoft mit Geräten unter der eigenen Marke zeigen zu wollen, was mit Windows 8 möglich ist - das erste Android-Handy wurde auch unter dem Namen Google vorgestellt, obwohl es von HTC produziert wurde.
Mit den eigenen Geräten brachte sich Google nachhaltig ins Gespräch, spätere Kooperationen mit Hardwareherstellern wie Samsung brachten dann zumindest bei Smartphones einen durchschlagenden Erfolg, wo Android mittlerweile dominiert. Microsoft hat auch hier noch einiges aufzuholen und zuletzt mit Partner Nokia erste Smartphones (Lumia 920 und Lumia 820) mit dem kommenden Windows Phone 8 vorgestellt.
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