L. A. hebt Japaner-Paragrafen aus Weltkrieg auf
Besser spät als nie: 67 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat Los Angeles eine Anordnung zur Internierung von Japanern in Lagern aufgehoben. „Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun“, sagte Stadtrat Mark Ridley-Thomas gestern bei der Abstimmung. Die jetzt annullierte Anordnung aus dem Jahr 1942 war damals eine Reaktion auf den japanischen Angriff auf Pearl Harbor im Jahr zuvor.
In den USA lebende Japaner oder japanischstämmige US-Bürger mussten in Internierungslagern leben, weil ihre Loyalität zu den USA angezweifelt wurde. Seinerzeit hatte Los Angeles mit 37.000 die größte japanischstämmige Bevölkerung der USA, zwei Drittel von ihnen hatten die US-Staatsbürgerschaft. Insgesamt wurden an der Westküste der USA damals rund 110.000 Japaner oder US-Japaner in Lagern untergebracht. Die Lager wurden erst drei Jahre später kurz vor Kriegsende geschlossen.
Der Schauspieler George Takei, der als Hikaru Sulu in der Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“ bekannt wurde, hatte darüber berichtet, wie er als Fünfjähriger mit seiner Familie in einem Lager auf der Pferderennbahn von Santa Anita untergebracht wurde. „Meine Mutter erinnert sich daran als die entwürdigendste und beschämendste Erfahrung ihres Lebens“, sagte er und beschrieb Wachtürme mit Maschinengewehren und Scheinwerfer, die ihm nachts beim Gang auf die Latrine folgten.