Weltweite Umstellung auf neuen Internetstandard IPv6

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Zahlreiche Unternehmen weltweit führen heute den neuen Internetstandard IPv6 ein. Damit sollen wieder deutlich mehr Internetprotokoll-Adressen (IP-Adressen) zur Verfügung stehen. Datenschützer warnen allerdings, dass damit Nutzer auch leichter identifizierbar sind.

IP-Adressen sind 32-stellige Zahlencodes. Sie stecken als eindeutige Adresse unter anderem hinter Websites mit Wendungen wie .at und .com. Der bisherige Standard IPv4 ermöglicht es, 4,3 Milliarden dieser IP-Adressen zu generieren. Durch den starken Anstieg internetfähiger Geräte sind die verfügbaren Adressen allerdings fast aufgebraucht.

Datenschützer raten zu Verschlüsselung

Um den stetigen Bedarf etwa durch internetfähige Fernseher, Waschmaschinen und Autos weiter zu decken, wurde mit IPv6 ein neues Format entwickelt. Damit sind 340 Sextillionen (eine Sextillion: zehn hoch 36) Adressen möglich.

Damit müssten Adressen nicht mehr mehrfach verwendet werden, Geräte sind eindeutig identifizierbar. Vorerst werden die Systeme noch eine ganze Weile parallel laufen, sie sind nicht miteinander kompatibel.

Datenschützer sehen in der eindeutigen Identifizierbarkeit auch eine Gefahr und raten dazu, mit „Privacy-Extension“ die zweite Hälfte der IP-Adresse zu verschlüsseln, damit diese nicht mehr zum jeweiligen User führt. Der deutsche Bundesbeauftragte für Datenschutz fordert, die Internetanbieter müssten ihren Kunden Aufklärung und Unterstützung anbieten, damit diese ihre Privatsphäre ausreichend schützen können.