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„Es geht los“

Für London rückt der Start der Olympischen Spiele immer näher. Seit Freitag vergangener Woche befindet sich auch das olympische Feuer in Großbritannien. Von insgesamt 8.000 Läufer wird die Fackel nun über 8.000 Meilen nach London getragen.

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Das Feuer war am 10. Mai bei einer traditionellen Zeremonie im griechischen Olympia mit den Strahlen der Morgensonne entzündet worden. In einer kleinen Laterne hatte es die letzte Nacht in Griechenland in der Residenz des britischen Botschafters verbracht. An Bord des British-Airways-Airbusses „The Firefly“ wurde das Feuer nach Großbritannien gebracht.

Die Flamme war auf ihrer Reise von Prinzessin Anne, Tochter von Queen Elizabeth II. und Präsidentin des Nationalen Olympischen Komitees Großbritanniens, London-Organisationschef und Ex-Leichtathlet Sebastien Coe, Londons Bürgermeister Boris Johnson und dem früheren Kapitän des englischen Fußball-Nationalteams, David Beckham, begleitet worden.

Hoffen auf steigende Olympiastimmung

Prinzessin Anne trug die Laterne mit dem Feuer die Gangway hinunter. Beckham war es vorbehalten, das Feuer in einer Schale auf dem Flugfeld zu entfachen. „Die Flamme zeigt uns: Jetzt geht es los“, so Anne, die die Ankunft des olympischen Feuers in Großbritannien auch als Startschuss für die Spiele in London wertete. Für die Olympiaorganisatoren soll der Fackellauf nun auch einen Schub für die bisher eher bescheidene Olympiastimmung in London bringen.

Charlotte Hodge läuft mit der Olympischen Fackel auf einer Straße

AP/LOCOG/Yui Mok

Das olympische Feuer befindet sich derzeit auf dem Weg nach London

Neben der Tradition regiert aber auch beim Fackellauf - der auf die Spiele der Antike zurückgeht und 1936 in Berlin erstmals in der Moderne wiederbelebt wurde - inzwischen der Kommerz. Großsponsoren wie Coca-Cola, Samsung und das Bankhaus Lloyds haben einen Teil der Läufer ausgesucht und den Lauf mit ihren Werbekampagnen verbunden. Stunden nach ihrem Einsatz boten mindestens zwei Läufer ihre Fackeln und die weiße Läuferuniform auf eBay an.

Abstecher auch nach Dublin

Das Feuer wird die schottischen Highlands ebenso sehen wie den historischen Steinkreis Stonehenge und Loch Ness. Auch der irischen Hauptstadt Dublin stattet das Feuer einen Besuch ab. Es ist der einzige Abstecher ins Ausland. 2008, vor den Spielen in Peking, hatte es noch einen internationalen Staffellauf gegeben. Das Feuer wurde mehrmals Ziel von Angriffen, unter anderem von Regimegegnern und Menschenrechtsaktivisten.

Während die Staffelläufer mehr als 1.000 Orte in Großbritannien besuchen und sich von Hunderttausenden feiern lassen, geht in London die Arbeit weiter. Die Sportstätten im Olympiapark in Stratford sind fertig - doch die Infrastruktur fehlt noch. Das Gelände - etwa so groß wie der Hyde Park im Stadtzentrum - gleicht noch immer einer riesigen Baustelle.

Auch die anderen Sportstätten, wo 70 Prozent der Wettkämpfe stattfinden werden, sind teilweise noch nicht auf Olympia getrimmt. „Keiner von uns macht sich falsche Vorstellungen darüber, welche Menge an Arbeit noch auf uns wartet“, sagte Organisationschef Coe. Um den 15. Juli sollen die ersten Athleten ins olympische Dorf einziehen.

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