Schauspieler Günther Kaufmann an Herzinfarkt gestorben
Der Schauspieler Günther Kaufmann ist tot. Er starb Donnerstagabend im Alter von 64 Jahren bei einem Spaziergang im Berliner Stadtteil Grunewald, wie ein Polizeisprecher gestern auf Anfrage sagte. Er bestätigte damit einen Bericht des Onlineportals der Tageszeitung „Bild“.
Demnach erlitt Kaufmann einen Herzinfarkt. Ein Passant und der Notarzt versuchten zwei Stunden lang vergeblich, ihn noch zu reanimieren.
Zu Unrecht wegen Mordes angeklagt
Der Fassbinder-Darsteller, der auch in Musicals mitwirkte, machte Schlagzeilen, als er zeitweise zu Unrecht wegen Mordes im Gefängnis saß. In den 70er und 80er Jahren spielte Kaufmann in 16 Fassbinder-Filmen mit, unter anderem in „Berlin Alexanderplatz“, „Die Ehe der Maria Braun“ und „Querelle“. In den 90er Jahren folgten Rollen in TV-Serien wie „Derrick“ oder „Der Alte“.
Auch das Privatleben glich zeitweise einem Krimi: Aus Liebe zu seiner todkranken Frau legte er ein falsches Geständnis ab und ließ sich 2002 für den Mord an seinem Steuerberater zu 15 Jahren Haft verurteilen. Fast drei Jahre saß er ab - bis überraschend die wahren Täter, die seine Frau engagiert hatte, dingfest gemacht wurden. Der Schauspieler widerrief daraufhin sein Geständnis und wurde in einem Wiederaufnahmeverfahren in Augsburg freigesprochen.
Autobiografischer Film war geplant
2013 sollte eigentlich ein Spielfilm über sein Leben in die Kinos kommen, in dem er selbst die Hauptrolle spielen wollte. Vor einigen Monaten hatte der Schauspieler angekündigt, dass die Dreharbeiten dieses Frühjahr beginnen sollen.
„Der weiße Neger vom Hasenbergl“ - so der Titel seiner Autobiografie - wuchs als Sohn eines US-Armee-Angehörigen und einer Deutschen in Münchens Viertel Hasenbergl auf. Kaufmann war Vater von zwei erwachsenen Kindern.