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Munchs Verzweiflung, bildlich dargestellt

Edvard Munchs Bild „Der Schrei“ gilt als expressionistisches Meisterwerk. Die Figur auf einer Brücke mit aufgerissenen Augen und weit geöffnetem Mund, die sich die Ohren zuhält, ist weltbekannt.

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Vier Versionen hat der norwegische Maler (1863 bis 1944) mit verschiedenen Techniken geschaffen. Zwei entstanden 1893. Eins ist mit Temperafarben und Kreide auf Karton gemalt, das andere ist eine Pastellzeichnung. Eine weitere Pastellzeichnung stammt aus dem Jahr 1895, die vierte Variante stellte der Künstler wahrscheinlich im Jahr 1910 mit Temperafarben und Öl fertig.

Das Temperagemälde von 1893 hängt in der norwegischen Nationalgalerie, die Pastellvariante vom gleichen Jahr sowie das Werk von 1910 sind Prunkstücke im Munch-Museum in Oslo. Die vierte Version des Gemäldes wird am 2. Mai in New York bei Sotheby’s versteigert. Das Bild vermittelt Verzweiflung und Angst. In einem Tagebucheintrag von 1892 beschreibt der Künstler, wie er bei einem Spaziergang mit Freunden plötzlich „fühlte, wie ein großer, unendlicher Schrei durch die Natur ging“.

„Das wichtigste Gemälde“

Die Version von 1895 gilt als die farbigste der vier. Nur bei diesem Werk hat Munch auf dem Rahmen ein Gedicht hinterlassen, in dem er sein Motiv ausdrückt. Bisher befand sich das Pastellgemälde, das eine Person mit weit geöffnetem Mund, an den Kopf gelegten Armen und leeren Augen zeigt, im Privatbesitz des norwegischen Geschäftsmannes Petter Olsen.

Vor der Auktion war das Kunstwerk zunächst in London und dann in New York zu sehen. „Das Werk definiert die Moderne und hat über die Jahre an Bedeutung noch zugenommen“, sagte Simon Shaw, Vizepräsident von Sotheby’s New York. „Es ist das wichtigste Gemälde, das wir in unserem Auktionshaus je angeboten haben.“

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