Fernseher, Handys und Freizeitpark
Samsung - zu Deutsch „Drei Sterne“ - wurde am 1. März 1938 von Lee Byung Chull als Handelsunternehmen gegründet und konzentrierte sich zu Beginn neben dem Verkauf von Nudeln auf den Export von getrocknetem Fisch, Früchte und Gemüse.
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Schon bald gehörten eigene Mühlen zum Geschäftsbereich, mittlerweile ist die zu Samsung zählende CJ Corporation der größte Nahrungsmittelhersteller Südkoreas.

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Samsungs erstes Firmengebäude
Breites Betätigungsfeld
1969 gründete Samsung mit der Produktion eines Radios seine Elektroniksparte, 1970 brachte der Hersteller seinen ersten Schwarz-Weiß-Fernseher auf den Markt. Seit 1974 produziert Samsung Waschmaschinen und Kühlschränke, ab 1977 exportierte Samsung Farbfernseher, 1979 begann die Massenproduktion von Mikrowellen. In den 80er Jahren begann Samsung damit, Halbleiter und PCs herzustellen.
Zugleich investierte Samsung nicht zuletzt dank günstiger staatlicher Kredite kräftig in andere Industriezweige wie Textil, Chemie, Flug- und Maschinenbau, Werften und Versicherungen. In der Automobilbranche ist Samsung unter anderem mit Renault als Partner aktiv, seit 1966 gehört auch der mittlerweile älteste Freizeitpark Südkoreas zur Gruppe.

AP/Ahn Young-joon
Investition in Forschung und Entwicklung
1987 starb der Firmengründer Lee Byung-Chull, ihm folgte sein Sohn Lee Kun-Hee. Dieser investierte gezielt in die Entwicklung neuer Technologien, unter anderem in den Mobilfunksektor und in Chips. 1991 entstand Samsungs erstes Handy. Während der Finanzkrise Ende der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts trennte sich Samsung von einer Reihe von Firmen und Beteiligungen sowie Zigtausenden Mitarbeitern. Gleichzeitig baute Samsung massiv Schulden ab.
Seitdem ist Samsung Electronics der wichtigste Teil des Konzerns. 2011 war Samsung Electronics nach Umsatz der weltweit größte IT-Konzern, vor dem US-Konzern Hewlett-Packard und NTT aus Japan. Der Konzern ist unter anderem Weltmarktführer bei Speicherchips und Flachbildfernsehern.

AP/Samsung Electronics
Chipproduktion in einem Samsung-Werk
Finanzskandal und Familienzwist
Im Zuge eines Finanzskandals 2008 trat Lee Kun Hee, der dritte Sohn des Samsung-Gründers, zurück, der 70-Jährige kehrte aber später wieder in das Unternehmen zurück. Er gehört zu den reichsten Menschen in Südkorea, derzeit streitet er sich mit anderen Familienangehörigen, darunter seinem ältesten Bruder, über die Anteile am großen Samsung-Kuchen. Lokale Medien bezeichnen die in Korea eher unübliche öffentliche Auseinandersetzung bereits als Seifenoper.
Obwohl Teile des Samsung-Konzerns an der Börse notiert sind, hat die Familie des Gründers über eine 46-Prozent-Beteiligung an der übergestülpten Holding Everland immer noch weite Teile des Konzerns fest in der Hand wie auch in anderen „Jaebeols“ (Mischkonzern, Konglomerat, Anm.), zu denen auch LG gehört. LG ist hinter Samsung der zweitgrößte südkoreanische Mischkonzern. Samsung ist mit einem Börsenwert von 191 Milliarden Dollar der teuerste Technologiekonzern Asiens, Apple ist allerdings rund dreimal so viel wert.
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