ÖBB schaffen Journalistenrabatte ab
So wie die Deutsche Bahn schaffen jetzt auch die ÖBB ihre Journalistenrabatte ab. Ab sofort werden keine Neuanträge für die Halbpreisvorteilskarten mehr angenommen, ab dem Stichtag 1. Juli laufen dann alle Presse-Vorteilskarten ab, sagte eine Bahnsprecherin heute.
Bis dann alle alten Presse-Vorteilskarten bei den ÖBB ausgelaufen sind, wird es noch bis zu ein Jahr dauern. Die Deutsche Bahn hatte die Abschaffung von Presserabatten ebenfalls jetzt per April bereits vor einigen Monaten verkündet. Auch die heimische ÖBB schlugen sich aufgrund der strengeren Verhaltensregeln schon länger mit Überlegungen herum, ob Sonderkonditionen für eine kleine Gruppe - wie eben Medienleute - nicht als Bestechungsversuch gewertet werden könnten.
7.510 Presse-Vorteilskarten
ÖBB-Chef Christian Kern hat heute alle Chefredakteure im Land angeschrieben: Die Compliance-Experten im Haus seien nach Überprüfung der „Vorteilscard Presse“ zum Schluss gekommen, „dass dieses Produkt nicht den strengen Regeln unseres Verhaltenskodex entspricht und als Vorteilsgewährung für eine einzelne Berufsgruppe zu bewerten ist“, schreibt Kern in dem Brief. Die ÖBB boten seit 2003 die Journalistenrabatte an. Mit zuletzt 7.510 Presse-Vorteilskarten waren deutlich mehr Ausweise ausgestellt als es aktive Journalisten im Land gibt.
Telekom Austria überlegt noch
Die teilstaatliche Telekom Austria (A1) überprüft noch, ob sie ihre Journalistentarife - sprich Ermäßigungen um die 30 Prozent - für Medienvertreter beibehält. Eine Entscheidung soll bis Ende des Monats April fallen, hieß es auf APA-Anfrage. Vor wenigen Tagen hatte die Telekom bei der Präsentation ihrer neuen Benimmregeln (Compliance-Regeln) bekanntgegeben, dass es Einladungen für Journalisten zu Dienstreisen nur mehr in einem sehr engen Rahmen und mit Genehmigung des Vorstandes geben wird.