Italienerin in Säure aufgelöst: Haftstrafen
Sechs Personen sind gestern Abend von einem Schwurgericht in Mailand wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie sollen 2009 eine Frau, Lea Garofalo, unweit der Stadt Monza getötet und ihre Leiche in Säure aufgelöst haben. Das Motiv: Die 36-Jährige hatte mit der Justiz zusammengearbeitet und den Staatsanwälten wichtige Informationen über die ’Ndrangheta, die Mafia in der süditalienischen Region Kalabrien, geliefert.
Zu lebenslanger Haft wurde auch ihr ehemaliger Lebensgefährte und Vater ihrer 20-jährigen Tochter verurteilt. Die Tochter hatte als Nebenklägerin gegen ihren Vater vor den Richtern ausgesagt. Das Gericht urteilte, dass sie eine Entschädigung von 200.000 Euro erhalten soll. Der Fall hatte wegen seiner Grausamkeit die italienische Öffentlichkeit geschockt.
Lea Garofalos Vater und ihr Bruder waren im Rahmen einer Fehde unter rivalisierenden Mafia-Clans getötet worden. Die später ermordete Frau lieferte der Justiz wichtige Informationen über die ’Ndrangheta. Trotzdem war ihr Personenschutz aufgehoben worden. 2009 war sie dann in Mailand verschwunden. Ihre Ermordung datieren die Ermittler auf die Zeit zwischen dem 24. und dem 25. November 2009. Sie soll von ihrem Ex-Freund, mit dem sie die Tochter hatte, in eine Falle gelockt worden sein.