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Gespräche liegen seit einem Jahr auf Eis

Die seit mehr als einem Jahr auf Eis liegenden internationalen Gespräche zum iranischen Atomprogramm sollen in rund zwei Wochen wiederaufgenommen werden. Die Verhandlungen würden am 13. April beginnen, der Ort der Gespräche stehe aber noch nicht fest, sagte Irans Außenminister Ali Akbar Salehi am Mittwoch nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA.

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Ein EU-Diplomat in Brüssel bestätigte Salehis Angaben. Über den Ort der Verhandlungen solle „in den kommenden Tagen“ entschieden werden, sagte Salehi bei einem Besuch des türkischen Regierungschefs Recep Tayyip Erdogan in Teheran. Die türkische Metropole Istanbul sei in seinen Augen „der beste Ort“ für die Verhandlungen, es gebe aber auch andere Optionen.

Gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP sagte Salehi am Rande der Empfangszeremonie für Erdogan, die 5+1-Gruppe der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands habe einen Vorschlag bezüglich des Ortes gemacht, der derzeit von Teheran geprüft werde.

Erdölembargo wird schrittweise umgesetzt

Die IRNA zitierte den türkischen Botschafter in Teheran mit den Worten, sein Land sei bereit, die Delegationen für die Verhandlungen zu empfangen. In Brüssel hieß es, das Treffen solle an einem „neutralen Ort“ stattfinden. Demnach stehen auch Genf und Wien, Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), zur Debatte.

Der Westen verdächtigt den Iran, heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten, was Teheran zurückweist. Die letzte Runde der Gespräche des Iran mit der 5+1-Gruppe aus China, Frankreich, Großbritannien, Russland, den USA und Deutschland war im Jänner 2011 in Istanbul gescheitert. Seitdem liegen die Verhandlungen auf Eis, der Westen hat seine Sanktionen gegen den Iran wiederholt verschärft. Ende Jänner beschloss die EU ein Erdölembargo gegen den Iran, das schrittweise bis zum 1. Juli umgesetzt werden soll.

USA warnen: „Zeit wird knapp“

US-Präsident Barack Obama hatte den Iran am Montag auf dem Gipfel zur atomaren Sicherheit in Seoul gewarnt, es bleibe nicht viel Zeit für eine diplomatische Lösung des Konflikts. „Die Zeit ist knapp.“ Die USA hatten kürzlich erklärt, „alle Optionen“ in Erwägung zu ziehen, um eine nukleare Bewaffnung des Iran zu verhindern. Außerdem gab es Berichte über womöglich bevorstehende Luftangriffe Israels gegen iranische Atomanlagen.

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