Themenüberblick

Für scharfe juristische Verfolgung

Das US-Magazin „Forbes“ berichtet, dass der erzkonservative republikanische Präsidentschaftskandidat Rick Santorum seinen Anhängern ein aggressives Vorgehen gegen Pornografie verspricht. Santorum behaupte, dass Amerika eine „Pandemie an Schaden durch Pornografie“ erleide.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

In einem wenig beachteten Grundsatzpapier auf Santorums Wahlkampfwebsite verspreche er, die Ressourcen des Justizministeriums für den Kampf gegen die „Pandemie“ zu nutzen und Pornoproduzenten wegen Obszönität zu verfolgen.

„Forbes“ verweist darauf, dass Santorum damit weit über das hinausgeht, was der frühere republikanische Präsident George W. Bush unternahm. Dieser habe 2005 zwar eine Task Force eingerichtet. Diese hab sich aber ausschließlich auf Produzenten von Pornos mit „extremem Inhalt“ konzentriert. Vielen konservativen Gruppen sei das zu wenig gewesen. Santorum verspreche nun genau das, was diese Aktivisten forderten - nämlich auch Mainstream-Pornografie mit juristischen Mitteln zu bekämpfen.

Zwei weitere Siege

Santorum hatte übrigens zuletzt mit Siegen bei den Vorwahlen der US-Republikaner in Mississippi und Alabama sein Image als klare konservative Alternative zu Präsident Barack Obama gefestigt. Der Katholik ließ die drei übrigen Bewerber am Dienstag in den beiden Südstaaten hinter sich.

Der Moderate Mitt Romney sammelte indes in Amerikanisch-Samoa und auf Hawaii einige Delegiertenstimmen ein und sieht sich nun „noch näher an der Nominierung“. Santorum kam in Alabama auf 35 und in Mississippi auf 33 Prozent. In Alabama setzte er sich recht deutlich von Romney und dem Ex-Chef des US-Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, ab, die beide auf 29 Prozent kamen. In benachbarten Mississippi verzeichnete Gingrich 31 Prozent, Romney 30 Prozent.

Strikt gegen Abtreibung

Santorum, selbst Vater von sieben Kindern, bedient mit seiner strikten Absage an Abtreibung und Homosexuellenehe die Anliegen der religiösen Rechten. Sogar Verhütungsmittel lehnt er persönlich ab, will sie aber nicht verbieten lassen. Außenpolitisch fällt der 53-Jährige vor allem durch kriegerische Töne im Atomstreit mit dem Iran auf.

Durch die Siege in den Südstaaten sieht sich Santorum als klare konservative Alternative zum amtierenden Präsidenten Obama bestätigt. Die „größte Chance“ hätten die Republikaner, wenn sie mit ihm „einen Konservativen gegen Obama“ aufstellten, sagte Santorum.

Auch Romney sieht Erfolg

„Ich bin erfreut, dass wir unsere Delegiertenzahl deutlich erhöhen können“, zog Romney eine optimistische Zwischenbilanz. Er ist unter den vier Kandidaten bisher der Bestplatzierte mit einem Quorum von rund 40 Prozent der erforderlichen 1.144 Delegierten auf dem Nominierungsparteitag Ende August. Die Präsidentschaftswahl ist am 6. November.

Links: