Hommage an Klimt
Mit einem wahren Starreigen ist am Donnerstag der Wiener Opernball gestartet worden. Auf dem roten Teppich trafen Künstler, Wirtschaftstreibende, Politiker und internationale Stars aufeinander. In den Logen musste eng zusammengerückt werden, als die glanzvolle Eröffnung vor den über 5.000 Gästen über die Bühne ging.
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Eine nicht enden wollende Gästeschar stand in eisiger Kälte vor der Staatsoper Schlange, um in den „Ball der Bälle“ eingelassen zu werden. Beim Eingang wurden sie von den Gastgebern Staatsoperndirektor Dominique Meyer und Opernball-Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh persönlich willkommen geheißen. Während Treichl-Stürgkh für ihre Disko im sechsten Stock die Werbetrommel rührte, übte sich Meyer im waschechten Wienerisch. „A fesche Katz“ gehört seit kurzem zu seinem Sprachrepertoire.

APA/Helmut Fohringer
Ex-Tennisstar Boris Becker mit Frau Lilly
Neulinge und Rückkehrer
Schauspielerin Adele Neuhauser war als Opernballneuling sichtlich nervös vor dem ersten Tanz auf der überladenen Tanzfläche. Opernsängerin Natalia Uschakowa trotzte der Kälte in einem eleganten schwarzen Kleid und lüftete das Geheimnis ihrer Handtasche: Sie hatte auch Geld eingesteckt. Ein „Comeback“ auf dem Opernball startete der Ex-Rennfahrer Niki Lauda: „Ich bin das erste Mal seit 20 Jahren wieder am Opernball.“
Auch zwei prominente Deutsche, Ex-Fußballer Lothar Matthäus und Ex-Tennisspieler Boris Becker, feierten ihre Opernballpremiere. Becker, der mit seiner Ehefrau Lilly kam, erwartete sich „ein großes Spektakel“. Ob er tanzen wird, ließ er jedoch vorerst noch offen. Auf die entsprechende Frage antwortete er: „Mal schauen, mal schauen.“
Frühlingshafte Ballroben
Ohne seine Geige war David Garrett angereist. Vor allem weibliche Ballbesucherinnen versuchten, einen Blick auf den „Teufelsgeiger“ zu erhaschen. Wie die meisten Männer hielt auch er sich streng an den Dresscode Frack. Bei den Damen dominierten Frühlingsfarben wie Orange, Pink und Grün. Aber auch dezente „Nude-Töne“ waren immer wieder in der Menge auszumachen. Besonders schön glänzte ORF-Moderatorin Mirjam Weichselbraun in einem Kleid von Jenny Packham aus Seidenchiffon mit aufwendigen Silberstickereien.

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Michael Häupl mit Ehefrau Barbara
Hohe Politik und „Dschungelkönigin“
Neben der reichen Künstlerschar hatte auch Bundespräsident Heinz Fischer einen nicht minder bekannten Gast eingeladen. Er teilt seine Loge mit UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. Dieser beeindruckte mit seinem guten Deutsch. „Ich bin ein großer Freund der Wiener Musiktradition“, versicherte Ban. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) wurde vom kroatischen Ministerpräsidenten Zoran Milanovic auf den Ball begleitet, Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) vom schwedischen Außenminister Carl Bildt.
Doch das größte Gedränge herrschte in der Loge von Richard Lugner. Neben den Stargästen „Dschungelkönigin“ Brigitte Nielsen und Ex-James-Bond-Darsteller Roger Moore erschien auch die Enkelin von Charlie Chaplin, die spanische Schauspielerin Oona Castilla Chaplin, am Ball. Neben ihr müssen das deutsche Modell Gina-Lisa Lohfink, der Kulturmanager Hans-Joachim Frey, Lugners Ex-Frau Christina und seine aktuelle Freundin Anastasia „Katzi“ Sokol um ihren Platz kämpfen - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.
Ein lebendiges Klimt-Bild
Bei der Eröffnung tanzten 144 Debütantenpaare unter der Choreographie von Ismet Özdek ein lebendes Klimt-Bild in die Oper. Die Krönchen der Debütantinnen wurde übrigens vom Designer Prinz Dimitri von Jugoslawien für Swarovski gestaltet. In seinem Design wirbeln funkelnde Spiralen in Form von Eiskristallen.
TV-Hinweis
ORF2 steht am Donnerstag ab 20.15 Uhr ganz im Zeichen des Balls.
Der Höhepunkt des Abends war aber unbestritten der Auftritt der Sopranistin Angela Gheorghiu. „Der Staatsoperndirektor Dominique Meyer überzeugte mich, zu kommen, ich konnte die Einladung einfach nicht ablehnen“, sagte die Künstlerin im Vorfeld. Die Rumänin sang „Habanera“ aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet und „I Could Have Danced All Night“ aus dem Musical „My Fair Lady“. Das Orchester wurde von Georges Pretre dirigiert.
Ein Hauch von Carmen
Das Ballpublikum war begeistert. Das Orchester wurde von Georges Pretre dirigiert. Auch das Ballett des Hauses bestreitet einen Teil der Eröffnung. Die Solisten des Wiener Staatsballetts tanzen gemeinsam mit Paaren und Schülern ein „Strauß-Bouquet“, das von Pierre Lacotte choreographiert wurde.
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