Libyen: Verhaftungswelle vor Jahrestag

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Begleitet von einem massiven Sicherheitsaufgebot feiern die Libyer heute den ersten Jahrestag des Aufstands gegen Diktator Muammar al-Gaddafi. Libysche Medien berichteten gestern, die Revolutionsbrigaden hätten in mehreren Städten mutmaßliche Anhänger des alten Regimes festgenommen, die geplant hätten, die Feiern zu stören.

Die Übergangsregierung erklärte jedoch, niemand müsse sich fürchten. Die Milizionäre rief sie auf, bei den geplanten Feiern und Gedenkveranstaltungen für die Kriegsopfer nicht in die Luft zu schießen.

Gaddafi war im Sommer 2011 erst aus Tripolis vertrieben und dann im Oktober in seiner Heimatstadt Sirte getötet worden. Die Proteste gegen den Langzeitmachthaber hatten im Februar in den östlichen Städten Al-Baidha und Bengasi begonnen. Da Gaddafi auf die Demonstranten schießen ließ, wurde aus den Protesten schnell ein bewaffneter Konflikt, in den die NATO später mit Luftangriffen auf die Gaddafi-Truppen eingriff.