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„Schauen uns alle Aspekte an“

Die vollständigen Ergebnisse der Autopsie der verstorbenen US-Popsängerin Whitney Houston sollen erst in sechs bis acht Wochen öffentlich gemacht werden. Dieses Vorgehen sei bei Todesfällen von besonderem öffentlichem Interesse üblich, sagte der stellvertretende Leiter der Gerichtsmedizin von Los Angeles, Ed Winter, nach der Autopsie und der toxikologischen Untersuchung am Sonntag.

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Derzeit gebe es aber keine Anzeichen für Fremdverschulden. Houston war am Samstag mit 48 Jahren unter ungeklärten Umständen in ihrem Hotelzimmer in Beverly Hills gestorben. Winter bestätigte bei der Pressekonferenz, dass die Sängerin leblos in der Badewanne gefunden worden war.

Laut unbestätigten Medienberichten hatten sich ihre Mitarbeiter Sorgen gemacht, weil die Sängerin schon eine Stunde im Badezimmer gewesen sei und nicht auf Klopfen reagiert habe. Ihre Friseurin und ein Bodyguard sollen sie dann entdeckt und aus der Wanne geholt haben.

Spekulationen über Medikamente

Das Promiportal TMZ.com will erfahren haben, dass Houston an einer Mischung aus verschreibungspflichtigen Medikamenten und Alkohol gestorben sei. Das habe die Gerichtsmedizin in Los Angeles den Angehörigen der Sängerin mitgeteilt. In ihrer Lunge sei Wasser festgestellt worden, allerdings sei Ertrinken als Todesursache unwahrscheinlich.

Zuvor hatte TMZ.com berichtet, dass in der Suite rezeptpflichtige Medikamente gefunden worden seien, darunter auch ein Präparat gegen Depressionen. Offizielle Bestätigungen dafür gab es nicht. Auf die Frage, ob die Ermittler von einem Selbstmord ausgingen, sagte Winter: „Wir schauen uns alle Aspekte des Falls an.“ Möglicherweise könne er am Mittwoch oder Donnerstag weitere Einzelheiten nennen.

Fan legt Blumen vor Beverly Hilton Hotel

AP/Ringo Chiu

Trauer um Houston in Beverly Hills

Houstons Familie erschüttert

Houstons Tochter Bobbi Kristina wurde am Sonntag laut Medienangaben zweimal ins Krankenhaus gebracht. Nach einem Aufenthalt am Vormittag (Ortszeit) wurde die 18-Jährige am Abend wieder in die Notaufnahme gebracht, meldete das Promiportal TMZ.com. Sie sei am Vormittag nach dem Tod der Mutter mit der Diagnose „Stress und Erschöpfung“ ins Krankenhaus gebracht worden. Laut TMZ.com wurde sie später wieder in das Spital gefahren, weil sie „hysterisch, erschöpft und nicht zu trösten“ gewesen sei. Familienmitglieder befürchteten, dass das völlig am Boden zerstörte Mädchen Hilfe brauche.

Die Familie der Pop-Legende äußerte sich am Sonntag erstmals zu der „unvorstellbaren Tragödie“ des Tods Houstons. „Wir sind durch den Verlust unserer geliebten Whitney am Boden zerstört“, hieß es in einer Erklärung. „Wir werden sie sehr vermissen.“ Houstons Ex-Mann Bobby Brown bat, die Privatsphäre der Familie zu respektieren. „Ich bin zutiefst betrübt über das Ableben meiner Ex-Frau Whitney Houston“, zitierte der Nachrichtensender CNN aus einer Erklärung Browns, dessen turbulente Ehe mit der Sängerin im Jahr 2007 nach 15 Jahren geschieden worden war.

Brown weinte auf Bühne

TMZ.com berichtete in der Nacht auf Montag, dass sich Brown auf dem Weg nach Los Angeles befinde, um bei Tochter Bobbi Kristina zu sein. Der Sänger sagte demnach ein Konzert in Nashville im Bundesstaat Tennessee ab. Am Samstagabend war Brown US-Medienberichten zufolge bei einem Auftritt mit seiner wiedervereinigten Band New Edition in Mississippi in Tränen ausgebrochen, nachdem er vom Tod seiner Ex-Frau erfahren hatte. Der Sänger habe „Ich liebe Dich, Whitney“ gerufen und einen Kuss in Richtung Himmel gesendet.

Comebackversuch stand bevor

Zum letzten Mal wurde Houston am Donnerstag vor einer Diskothek in Hollywood in der Öffentlichkeit gesehen - laut dem Sender ABC wirkte sie verwirrt. Zu einer Probe am selben Tag erschien sie laut „Los Angeles Times“ zerzaust, in eigenartiger Kleidung und mit tropfnassem Haar. Beim Sprechen soll sie wilde Handbewegungen gemacht haben und später ziellos durch die Eingangshalle gegangen sein.

Davor schien es mit ihr bergauf zu gehen: Houstons Leinwandcombeback in „Sparkle“ stand bevor. Das Original des Films war von der Karriere der Supremes in den 1950er Jahren in Harlem inspiriert, das Remake ist in den späten 1960er Jahren in der Motown-Musikszene von Detroit angesiedelt. Der Streifen, in dem Houston die Mutter der Showbiz-Schwestern verkörpert, soll wie geplant im August in die US-Kinos kommen und laut „Billboard“ die letzten Aufnahmen Houstons enthalten: den Gospelklassiker „Eyes On The Sparrow“ sowie ein Duett mit Hauptdarstellerin Jordin Sparks, „Celebrate“. Zudem war Houston als Jurymitglied in der US-TV-Castingshow „X Factor“ im Gespräch.

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