Skifahren wird frostig
Bisher hat sich der Jänner durch extreme Ungleichheit ausgezeichnet: heftige Niederschläge und Schneemassen im Westen, extreme Trockenheit vor allem im Süden Österreichs und ungewöhnlich hohe Temperaturen im Osten. Nun kommt auf Österreich eine Kältewelle zu, wie sie nur alle paar Jahre vorkommt. Dafür überwiegt zumindest bis Mittwoch der Sonnenschein.
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Verantwortlich für den Dauerfrost ist, dass zwischen einem Hoch über Skandinavien und einem Tief über dem Mittelmeer die sibirische Kälte aus dem Osten Richtung Mittel- und Westeuropa transportiert wird. Die eisige Luftmasse aus dem Osten ist insbesondere in Asien in den nördlichen Breitengraden entstanden, wo sich seit Wochen die Erde aufgrund mangelnder Sonnenstrahlung und einer fast durchgehenden Schneedecke nicht erwärmen konnte. „Im Winter baut sich durch die Schneedecke und die fehlende Sonnenstrahlung ein Kältehoch auf“, erklärte auch die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
Höhepunkt am Wochenende
Besonders kalt wird es am Freitag und am Wochenende. Dann liegen die Temperaturen in den Niederungen tagsüber nur um minus zehn Grad. Beim Skifahren wird es auch zu Beginn der Semesterferien der Schüler aus Wien und Niederösterreich frostig. In 2.000 Meter Höhe fallen die Temperatur auf minus 20 Grad. Bei völlig klarem Himmel, in windschwachen Alpentälern und auch im Waldviertel sind Tiefstwerte von minus 25, stellenweise sogar bis zu minus 30 Grad möglich, so die ORF-Wetterredaktion.
Auch im Flachland, vor allem im Donauraum, entkommt man dem Frost nicht. Windabweisende Kleidung ist gefragt. Denn der Nordostwind mit Böen von 50 km/h Ende der Woche bringt gefühlte Temperaturen von minus 15 Grad. Unklar ist, wie lange die Kältewelle andauert. „Im Schnitt dauert ein Wetterablauf ungefähr zehn Tage“, sagte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik.
Schnee im Osten möglich
Ob die Sonne, die sich mit Ausnahme von Tirol und Vorarlberg zumindest bis Mittwoch halten sollte, bleibt, ist noch offen. Ein Mittelmeertief könnte am Freitag im Osten und Süden zumindest leichten Niederschlag bringen. Bisher blieben Kärnten, die Südsteiermark und das Südburgenland wie schon in den beiden Monaten zuvor auch im Jänner zu trocken.
Nach Angaben der ZAMG blieb etwa Kärnten mit sechs Schneedeckentagen um 17 Tage hinter dem vieljährigen Durchschnitt im Jänner zurück. Auch Wien war bisher besonders schneearm. Von 14 statistisch zu erwartenden Tagen mit Schneedecke im Jänner waren es in diesem Jahr bisher nur drei.
Nach Unfall erfroren
In Osteuropa forderte der Kälteeinbruch in den vergangenen Tagen bereits Dutzende Tote. Auch in Österreich erfror am Montag ein 72-jähriger Mann im Gebiet der Stadtgemeinde Herzogenburg in Niederösterreich. Er war mit seinem Auto in Oberndorf in der Ebene in einen Bach gestürzt. Laut Polizei hatte sich der Lenker sowohl aus dem Fahrzeug als auch aus dem Wasser retten können, starb jedoch in der Traisen-Au. Fremdverschulden sei auszuschließen - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.
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