Twitter-Zensur: Nutzer kündigen Boykott an
Unter dem Stichwort „#TwitterBlackout“ haben gestern zahlreiche Nutzer zum internationalen Boykott aufgerufen. Sie wollen heute aus Protest einen Tag lang keine Kurznachrichten über Twitter senden. Auch in Österreich kündigten etliche Twitter-Nutzer an, sich dem Aufruf anzuschließen.
Der Kurznachrichtendienst mit Sitz in der US-Metropole San Francisco hatte zuvor angekündigt, nun die technischen Möglichkeiten zum Blockieren bestimmter Inhalte in einzelnen Ländern zu besitzen. Dabei wurde auf Gesetze gegen nationalsozialistische Wiederbetätigung in Deutschland und Frankreich verwiesen. Wenn man in Zukunft die Möglichkeit nutze, dann werde man die Nutzer über die Blockade informieren, hieß es.
Rücksicht auf China
Aktivisten spekulierten auf Twitter darüber, ob die Ankündigung damit zu tun habe, dass Twitter bisher nicht auf dem chinesischen Markt operiert, ein unter Regierungszensur stehendes Konkurrenzprodukt aber schon. Auch die Investition von 300 Millionen US-Dollar in Twitter durch den saudischen Prinzen Walid bin Talal fand Erwähnung. Er kontrolliert nun rund drei Prozent des geschätzten Marktwertes des Internetkonzerns.