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„Unglaubliches Vorgehen“

Telekomregulator Georg Serentschy hat am Donnerstag nach seinem Fernbleiben vom parlamentarischen U-Ausschuss in einer Aussendung klargestellt, dass er sich der Befragung nicht entziehen wolle. Der Behördenchef empörte sich seinerseits darüber, dass er ohne sein Wissen plötzlich als Beschuldigter in der Causa Telekom Austria (TA) gilt.

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Er wolle den Befragungstermin nur um zwei Wochen verschieben und sich zuvor erkundigen, warum gegen ihn in der TA-Affäre ermittelt wird, geht aus einer Stellungnahme seines Büros hervor. Offenbar hatte der Regulator erst durch eine Recherche des Nachrichtenmagazins „Format“ von seiner Stellung als Beschuldigter erfahren. Offenbar geht es dabei um ein bereits einmal eingestelltes Verfahren, das nun wiedereröffnet wurde.

"... entschlägt sich nicht der Aussage"

In der Erklärung von Donnerstagfrüh heißt es wörtlich: „Herr Dr. Serentschy weiß erst seit 24 Stunden, dass er zum Untersuchungsgegenstand von der Staatsanwaltschaft als Beschuldigter geführt wird. Er entschlägt sich nicht der Aussage vor dem U-Ausschuss, sondern ersucht um eine Verschiebung seiner Befragung um rund zwei Wochen, um vorher in Erfahrung zu bringen, warum er bei der Staatsanwaltschaft als Beschuldigter geführt wird.“

Laut einer Vorabmeldung von „Format“ hatte sich Serentschy bei einem Interview mit dem Magazin „überrascht“ gezeigt, dass ein bereits eingestelltes Verfahren gegen ihn nun wieder aufgenommen worden war. Er selber sei nur von der schon länger zurückliegenden Einstellung des auf einer anonymen Anzeige fußenden Verfahrens informiert worden.

Hochegger war auch für Serentschy tätig

„Das ist ein unglaubliches Vorgehen, meine Rechte wurden total verkürzt, denn ich war ja im November 2011 als Zeuge in der Causa geladen“, empörte sich Serentschy gegenüber dem Magazin und ortete schwere Verfahrensfehler. Doch die Ermittler hätten offenbar einen neuen Verdacht, heißt es in dem Bericht.

Für Serentschy hatte der Lobbyist Peter Hochegger auch eines seiner „Ideenkonzepte“ erstellt, die mit mysteriösen Zahlungen im TA-Umfeld in Zusammenhang stehen. Serentschy selber bestreitet sämtliche Vorwürfe. Serentschy war vor seiner Zeit als oberster Regulator des Telekombereichs der Leiter der Telekommunikationsabteilung des Beraters Arthur D. Little in Wien.

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