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Steuerbescheid offengelegt

Unter dem Druck seiner Rivalen hat der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney seine Steuern offengelegt. Den am Dienstag veröffentlichten Dokumenten zufolge zahlte Romney 2010 auf Einnahmen von fast 22 Millionen Dollar nur einen Steuersatz von 13,9 Prozent.

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Romneys ins Internet gestellter Steuerbescheid für 2010 weist Einnahmen in Höhe von 21,7 Millionen Dollar (16,6 Mio. Euro) aus. Im vergangenen Jahr verdiente der frühere Fondsmanager und Ex-Gouverneur von Massachusetts vorläufigen Steuerunterlagen zufolge 20,9 Millionen Dollar. Insgesamt führte er in den beiden zurückliegenden Jahren auf Einkünfte von mehr als 40 Millionen Dollar sechs Millionen Dollar an den Staat ab. Seine Einnahmen bezog Romney dabei fast ausschließlich aus Geschäften auf dem Kapitalmarkt.

Angestellte zahlen mehr als das Doppelte

Kapitaleinkünfte werden in den USA deutlich niedriger besteuert als Lohneinkommen, auf die ein Satz von bis zu 35 Prozent erhoben wird. Dieses System führt dazu, dass etwa Angestellte mit mittleren Gehältern oft in höheren Steuergruppen liegen als Menschen, die den Großteil ihres Einkommens aus Dividenden und Aktiengewinnen beziehen.

Vergangenen August bekannte der milliardenschwere Investor Warren Buffett, dass sein Steuersatz niedriger als der seiner Mitarbeiter sei und forderte einen Aufschlag für Superreiche.

Obama setzt auf soziale Gerechtigkeit

Der Kampf gegen die wachsende soziale Ungleichheit entwickelt sich zunehmend zu einem zentralen Thema im Wahlkampf von US-Präsident Barack Obama, der im November eine zweite Amtszeit anstrebt. Einer seiner Topberater, David Plouffe, sagte am Dienstag im TV-Sender NBC, Romneys Steuerbescheid bestätige die Position des Präsidenten: „Das ist ein gutes Beispiel für die Steuerreform, die wir brauchen.“

Romney galt lange als Favorit, um für die Republikaner Obama bei der Präsidentschaftswahl herauszufordern. Bei den Vorwahlen in South Carolina unterlag er am Samstag aber deutlich seinem Rivalen Newt Gingrich, den Meinungsforscher inzwischen auch bei den nächsten Vorwahlen in einer Woche in Florida vorne sehen.

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