Hochtief schiebt Flughafenverkauf auf die lange Bank

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Der größte deutsche Baukonzern Hochtief legt den Verkauf seiner sechs Flughafenbeteiligungen auf Eis. „Das Marktumfeld ist schwieriger als erwartet“, begründete ein Unternehmenssprecher die Verzögerung gestern in Essen. „Aber es bleibt unser strategisches Ziel, Hochtief Airports zu verkaufen.“ Eigentlich hatte Hochtief-Vorstandschef Frank Stieler den Verkauf an den französischen Baukonzern Vinci oder den chinesischen Logistikriesen HNA noch 2011 unter Dach und Fach bringen wollen.

Hochtief hatte auf einen Erlös von bis zu 1,5 Mrd. Euro gehofft. Dann hätte den Aktionären - allen voran der spanische Baukonzern ACS - eine Sonderausschüttung gewinkt. So dürfte Hochtief das vergangene Jahr nach eigener Einschätzung mit einem Verlust von 100 Mio. Euro abgeschlossen haben.

„Verkaufsprozess erst einmal tot“

„Der Verkaufsprozess ist erst einmal tot“, sagte ein Vertreter einer der beiden möglichen Käufer der Nachrichtenagentur Reuters. Das Magazin „Wirtschaftswoche“ hatte berichtet, dass der Flughafenverkauf vor dem Scheitern stehe.

Hochtief hält Minderheitsbeteiligungen an sechs Flughäfen in Düsseldorf, Hamburg, Athen, Budapest, Tirana und Sydney. Im Umfeld der potenziellen Käufer hatte es bereits im Herbst geheißen, die Verhandlungen mit den dortigen Miteigentümern über deren Mitspracherechte erschwerten den Prozess. So will Griechenland gleichzeitig seine Mehrheit am Athener Flughafen loswerden, um die leere Staatskasse zu füllen.