Zahlreiche Sperren wegen Lawinengefahr
Über Westösterreich ist am Freitag der Winter hereingebrochen und hat große Mengen Neuschnee samt massiver Behinderungen mitgebracht. Bahnverbindungen und zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden. Neben mehreren Fahrzeuginsassen wurden auch eine Frau und zwei Kinder in Tirol von Lawinen erfasst.
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Die Frau war gemeinsam mit zwei Kindern auf einem offenbar in gesperrtem Gebiet befindlichen Parkplatz im Galtürer Ortsteil Wirl unterwegs, als sie von einer Lawine verschüttet wurden. Die Kinder konnten unverletzt geborgen werden. Die Frau war verletzt, aber ansprechbar.
Fahrzeuge von Lawine erfasst
Angesichts der durch die Neuschneemengen und orkanartigen Böen gestiegenen Lawinengefahr mussten am Freitag in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck im Bereich der Nordkette zudem mehrere Wohnhäuser evakuiert werden. Die Bewohner wurden in mehreren Hotels untergebracht. Bereits zuvor wurden auf der Nordkette alle Spazierwege gesperrt. Die Gemeindeeinsatzleitung riet zudem „dringend davon ab, auf der Nordkette das bewohnte Gebiet zu verlassen“.
Lawinenabgänge blockierten im Laufe des Tages in ganz Tirol bereits mehrere Straßen. Glimpflich endete ein Abgang auf die Silvrettastraße bei Kappl, bei dem drei Autos verschüttet wurden. Die Fahrzeuginsassen konnten unverletzt geborgen werden. Von einer Lawine bis zu vier Meter verschüttet wurde zuvor zudem die Zillertalbundesstraße bei Ginzling - mehr dazu in tirol.ORF.at.
Zugsverbindungen eingestellt
Wegen Lawinengefahr wurde der Zugsverkehr über den Arlberg eingestellt. Grund für die Sperre war laut ÖBB-Mitteilung eine Beurteilung der zuständigen Lawinenkommission, der zufolge die Strecke unter den derzeitigen Bedingungen nicht befahrbar ist. Samstagmittag soll die Situation neu bewertet werden. Zwischen den Bahnhöfen Ötztal und Bludenz wurde den ÖBB zufolge ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Die unterbrochene Strecke zwischen Schwaz und Wattens im Unterinntal war am Freitag wieder eingleisig befahrbar. Auch die Karwendelbahn konnte zwischen Innsbruck und Scharnitz ihren Betrieb nach einer Sperre wieder aufnehmen, die weitere Strecke bis Mittenwald blieb aber wegen Lawinengefahr gesperrt. Weiter unterbrochen war zudem die Bahnstrecke Reutte - Garmisch.
Skiorte abgeschnitten
Auch zahlreiche Straßen in Vorarlberg, Tirol und Salzburg blieben weiter gesperrt bzw. waren nur mit Schneeketten passierbar. Von der Außenwelt abgeschnitten blieben nach wie vor mehrere Tourismusorte. In Vorarlberg waren neben den Arlberg-Destinationen Stuben, Zürs und Lech auch Warth und Gargellen im Montafon betroffen. Die Lawinenkomissionen am Arlberg und in Gargellen sind seit Samstagfrüh unterwegs, um die Gefahrensituation neu zu beurteilen - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

APA/Dietmar Stiplovsek
Neuschnee in Klösterle am Arlberg
„Alpines Gelände meiden“
Neuschnee bereitete den Einsatzkräften in Salzburg ebenfalls Sorgen. Auch in diesem Bundesland mussten zahlreiche Straßen wegen akuter Lawinengefahr gesperrt werden. Betroffen war wegen einer Lawinensprengung für rund 40 Minuten auch die Tauernautobahn bei Zederhaus im Lungau. Winterliche Fahrverhältnisse herrschten in allen Salzburger Bezirken außer in der Stadt Salzburg vor. Die Lawinengefahr war erheblich, in Teilen des Flachgaus sogar groß - mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Auch der Lawinenwarndienst des Landes Oberösterreich warnte vor der gestiegenen Lawinengefahr. Einige Skigebiete des Landes wurden aus diesem Grund am Freitag geschlossen. Auch vor Skitouren im hochalpinen Gelände wurde gewarnt - mehr dazu in ooe.ORF.at.
In der Obersteiermark stieg die Lawinengefahr ebenfalls: „Wir haben in der Obersteiermark verbreitet Gefahrenstufe drei, in den westlichen Nordalpen, im Ausseer Raum Gefahrenstufe vier“, so Alexander Podesser von der ZAMG, der gleichzeitig für die betroffenen Gebiete in der Steiermark bis Dienstag weiter ergiebige Schneefälle prophezeite - mehr dazu in steiermark.ORF.at.
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