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Auf Wiedersehen 2011

Egal ob bei Riesenpartys in den Metropolen der Welt oder im privaten Wohnzimmer: Weltweit feiern heute Millionen Menschen in das neue Jahr hinein. Besonders pompös wird heuer wieder bei den traditionellen Großevents in Sydney, New York, London und Berlin gefeiert.

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Während in Europa noch der Countdown zur rauschenden Silvesternacht läuft, ist für die rund 200.000 Einwohner von Samoa, Tokelau und der Linie-Inseln im Pazifik der Jahreswechsel schon vorbei. Um 11.00 Uhr MEZ wurde auf den Inseln das neue Jahr mit Kirchenglocken eingeläutet. 15 Minuten später knallten die Sektkorken auf den neuseeländischen Chatham-Inseln 650 Kilometer südöstlich der Nordinsel. Sie feiern Silvester 45 Minuten vor dem Mutterland (12.00 Uhr MEZ).

Sprung über die Datumsgrenze

Samoa und die zu Neuseeland gehörenden Tokelau-Inseln hatten erst 24 Stunden zuvor Zeitgeschichte geschrieben. Sie gehörten bisher zu den letzten, die das neue Jahr begrüßten. Am 29. Dezember um Mitternacht (30. Dezember 11.00 Uhr MEZ) sprangen sie aber virtuell über die Datumsgrenze im Pazifik, indem sie die Uhren 24 Stunden vorstellten. Der 30. Dezember fiel damit aus und deshalb feiern sie das neue Jahr ab jetzt nicht mehr elf Stunden nach, sondern 13 Stunden vor Mitteleuropa.

Feuerwerk in Sydney

APA/EPA/Mick Tsikas

Sydney beeindruckte auch heuer wieder mit einem Feuerwerksspektakel

Erstmals Countdown in China

Mit einem Countdown am Himmelstempel hat die Stadt Peking das neue Jahr begrüßt. Die letzten Sekunden des Jahres 2011 wurden zum Abschluss einer Lasershow auf das 600 Jahre alte Wahrzeichen der chinesischen Hauptstadt projiziert. Es war das erste Mal, dass Peking New York, Berlin und anderen Metropolen mit einem eigenen Countdown nachzueifern versuchte. Die Pekinger Bürger waren jedoch nicht eingeladen, weil die kommunistische Führung Chinas jede Ansammlung von Volksmassen als unkalkulierbares Sicherheitsrisiko fürchtet.

Glockenschläge in Japan

In Japan wurde mit Glockenschlägen nach einem Jahr furchtbarer Natur- und Atomkatastrophen das neue „Jahr des Drachen“ begrüßt. Millionen von Menschen strömten in der Neujahrsnacht in die Tempel und Schreine des Inselreiches, um die Götter um Segen und bessere Zeiten zu bitten. Um Mitternacht erklangen im ganzen Land kilometerweit hörbar 108-mal die Glocken der Heiligtümer. Sie sollen die 108 Begierden des Menschen bzw. die 108 Übel des alten Jahres vertreiben.

Knallverbot in italienischen Städten

Ruhiger als bisher soll es heuer auch in Italien zugehen: Von Venedig bis Palermo verfügten zahlreiche Kommunen aus Sicherheitsgründen ein Verbot von Böllern und Feuerwerkskörpern samt saftigen Strafandrohungen.

Wer das Verbot in Turin missachtet, zahlt 500 Euro. Gerade ältere Menschen und Kleinkinder sollten vom Höllenlärm zum Jahreswechsel verschont werden. Die Knaller würden außerdem Haustiere erschrecken, sagte der Gemeinderat der Großstadt.

Sogar in Süditalien, wo Silvesterknallerei besonders populär ist, wurden Verbote eingeführt. Palermo verzichtet aus Sicherheitsgründen auf das traditionelle Feuerwerkspiel im Stadtzentrum. Auch in Venedig wurden Knallkörper zu Silvester verboten. „Keine Knaller, sondern Küsse“, heißt das Motto der Lagunenstadt, die für die Silvesternacht auf dem Markusplatz eine „Massenküsserei“ organisiert hat.

Viertel der Österreicher will selber zündeln

Geküsst und umarmt wird zweifellos auch in Österreich - auf Feuerwerke und Knaller wird dabei aber nicht verzichtet. In vielen Städten gibt es offizielle Feuerwerke - und rund ein Viertel der Österreicher will auch pyrotechnisch das neue Jahr begrüßen. Vor allem Männer und Jüngere sind für Raketen und Leuchtkörper zu begeistern.

Doch nicht überall, wo gefeiert wird, darf auch gezündelt werden: Seit dem Vorjahr gilt in Österreich ein neues, verschärftes Pyrotechnikgesetz, das unter anderem höhere Strafen bei Verstößen vorsieht. Dieses enthält nicht nur wie bisher ein Verbot für Silvesterknallerei im Ortsgebiet und in der Nähe von lärmempfindlichen Zonen wie Krankenhäusern und Seniorenzentren, sondern auch in der Nähe von Menschenansammlungen.

Silvesterpfad mit „Donauwalzer“

Die größte Feier des Landes findet bereits zum 22. Mal in Wien statt, wo die Innenstadt zur riesigen Partyzone wird. Bei freiem Eintritt werden bis zu 700.000 Besucher erwartet. Musikprogramm, Showeinlagen, alkoholische (Heiß-)Getränke und ein Feuerwerk auf dem Heldenplatz erwarten die Feiernden. Auf dem Herbert-von-Karajan-Platz können Klassikfreunde die Liveübertragung der „Fledermaus“ aus der Staatsoper sehen. Schlag zwölf ertönt auf allen ORF-Kanälen das Läuten der „Pummerin“, gleich darauf folgt der „Donauwalzer“ von Johann Strauß - mehr dazu in wien.ORF.at.

Wann beginnt wo das neue Jahr?

11.00 Uhr Samoa, Tokelau und der Linie-Inseln
12.00 Uhr Auckland (Neuseeland)
14.00 Uhr Sydney (Australien); Wladiwostok (Russland)
16.00 Uhr Tokio (Japan); Pjöngjang (Nordkorea)
17.00 Uhr Peking (China); Manila (Philippinen)
18.00 Uhr Bangkok (Thailand); Jakarta (Indonesien)
19.30 Uhr Mumbai (Indien)
20.00 Uhr Islamabad (Pakistan)
20.30 Uhr Kabul (Afghanistan)
21.00 Uhr Moskau (Russland); Maskat (Oman); Dubai
21.30 Uhr Teheran (Iran)
22.00 Uhr Bagdad (Irak); Nairobi (Kenia)
23.00 Uhr Durban (Südafrika); Tripolis (Libyen)
01.00 Uhr (1.1.) London (Großbritannien); Lissabon (Portugal)
03.00 Uhr Rio (Brasilien); Montevideo (Uruguay)
04.00 Uhr Buenos Aires (Argentinien)
05.30 Uhr Caracas (Venezuela)
06.00 Uhr New York (New York, USA); Havanna (Kuba)
07.00 Uhr Chicago (Illinois, USA); Managua (Nicaragua)
09.00 Uhr Los Angeles (Kalifornien, USA)
10.00 Uhr Anchorage (Alaska, USA)
11.00 Uhr Honolulu (Hawaii, USA)
Alle Zeitangaben in MEZ

Silvester mit Udo Jürgens in Berlin

In Berlin wird rund um das Brandenburger Tor gefeiert. Wie in Wien ist die dortige Partymeile schon tagsüber geöffnet, am Abend beginnt dann ein großes Silvesterkonzert vor dem Berliner Wahrzeichen. Unter anderen sind Kim Wilde, Frida Gold und Udo Jürgens angekündigt. Um Mitternacht spielen die Scorpions, außerdem wird mit einem zwölf Minuten langen Feuerwerk das neue Jahr begrüßt.

Millionen feiern auf dem Times Square

Besonders pompös wird Silvester in New York gefeiert. Zur Feier auf dem Times Square werden auch in diesem Jahr mehr als eine Million Menschen erwartet. Außerdem schauen hunderte Millionen via TV zu. Eine besondere Aufgabe fällt dabei Lady Gaga zu. Sie darf per Knopfdruck die berühmte Kristallkugel in Bewegung setzen, die sich traditionell in den letzten 60 Sekunden des Jahres über dem Lichtermeer des Times Squares senkt.

Nach Angaben der Stadt wurde sie mit 288 neuen Kristallen bestückt, die eine menschliche Kette rund um den Erdball darstellen, symbolisch für globale Freundschaft. Mit der jüngsten Ergänzung schmückt sich die 5,4 Tonnen schwere Kugel jetzt mit 2.688 kristallenen Dreiecken. Sie werden von 32.256 LED-Leuchten angestrahlt.

Samba in Rio, Sicherheit in London

Auch in Rio de Janeiro ist eine Riesenparty geplant. An dem legendären Copacabana-Strand werden rund zwei Millionen Menschen erwartet, die bei sommerlichen Temperaturen, heißen Samba-Rhythmen und Feuerwerk das neue Jahr 2012 begrüßen. Auch in der größten brasilianischen Stadt Sao Paulo rechnen die Veranstalter in der Nacht auf Sonntag auf dem Prachtboulevard Avenida Paulista mit zwei Millionen Menschen.

Streng kontingentiert sind die Silvesterfreuden dagegen in London. Die Zahl der Menschen, die entlang der Themse den besten Blick auf das Feuerwerksspektakel rund um die berühmte Turmuhr Big Ben erhaschen dürfen, ist aus Sicherheitsgründen auf 250.000 begrenzt. Doch viele Londoner schauen sich die Lichtspiele im Nachthimmel ohnehin lieber von einem der vielen Hügel in den Parks der Stadt an.

Weniger spektakulär werden die Silvesterfeiern heuer wohl in Paris ausfallen. Wie in den Vorjahren ist die Böllerei aus Sicherheitsgründen verboten. Auch öffentliche Feuerwerke gibt es in der Metropole nicht. Viele Pariser treffen sich deswegen mit Freunden und Verwandten zum Abendessen.

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