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Südkoreanische Schönheit als Vorbild

Es hat mit einer Seifenoper begonnen und mittlerweile fast alle Lebensbereiche erfasst: Die „koreanische Welle“, wie die steigende Beliebtheit südkoreanischer Popkultur und Lebensart in anderen asiatischen Ländern genannt wird. „Hallyu“ wird das Phänomen in seinem Ursprungsland genannt - manchmal auch „Hallyu-wood“, aufgrund der stark wachsenden Filmbranche Südkoreas.

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Wie CNN berichtete, steigerte die südkoreanische Rundfunkanstalt KBS die Exportquote eigenproduzierten Sendematerials alleine in den letzten drei Jahren um 30 Prozent auf 65 Millionen Dollar. Insgesamt erzielte die Unterhaltungsindustrie des Landes fast drei Mrd. Dollar Umsatz im Ausland.

Die Erfolgsgeschichte nahm ihren Anfang in den späten 1990er-Jahren, als die ersten südkoreanischen Fernsehserien in Japan, China und Südostasien gezeigt wurden. Eine Entwicklung, die von der Regierung unterstützt wurde - galten die kulturellen Exporte doch als einfaches Mittel, die Reputation des Landes in der Region zu verbessern.

„Obwohl die Sprachen verschieden sind, teilen wir doch eine östliche Mentalität. Wir respektieren Vater und Mutter und glauben an eine streng hierarchische Gesellschaft“, erörterte Sung Tae Ho, Manager der KBS, die Gründe für den durchschlagenden Erfolg südkoreanischer Entertainementkultur. „Der gleiche kulturelle Hintergrund ist die Basis, auf der wir unsere Gefühle austauschen, was wir denken und was wir fühlen. Es gibt nur eine sehr niedrige Schwelle, die wir mit unseren Inhalten überschreiten müssen, um Erfolg zu haben.“

Interesse an Kultur, Kulinarik und Sprache

„Zuerst waren die südkoreanischen Seifenopern im Fernsehen zu sehen, danach kamen die Popsongs der Boybands. All das übt starke Einflüsse auf Thailand aus“, erklärte Vorasuang Duangchinda, eine Professorin an der Sripatum Universität in Bangkok gegenüber CNN. „Später war alles Südkoreanische interessant: Essen, Kultur. Manche meiner Studenten lernen sogar Koreanisch.“

Thailändische TV-Produzenten lassen sich in Südkorea ausbilden oder holen sich dort Tipps für Fernsehshows und Seifenopern. In Bangkok wimmelt es von kleinen Kosmetikshops, die damit werben, junge Frauen nur durch ihre Schminktechnik koreanischer aussehen zu lassen.

Gut aussehende Südkoreaner gesucht

Das gute Aussehen der südkoreanischen Stars geben viele Chinesen, Japaner und Südostasiaten als Grund für ihr Schwärmen an. Südkoreanische Männer und Frauen gelten dementsprechend sowohl in Thailand als auch in China als guter Fang.

Unter der Kurzbezeichnung K-Pop hat sich ein weit gefasstes Musikgenre entwickelt, das verschiedene Stile umfasst, wie etwa Electronic, Hip-Hop, Pop, Rock und R ’n’ B. Die weltweit erfolgreichsten Vertreter des K-Pop sind - nach amerikanischem Vorbild zusammengestellte - Boy- und Girlbands, deren Aussehen meist eine größere Rolle spielt als das musikalische Können.

Schönheitsoperationen an der Tagesordnung

Dementsprechend gecastet werden auch die Stars, deren Aussehen nicht immer natürlichen Ursprungs ist. Der Druck ist sehr groß, die Konkurrenz ebenso: Das große Geld winkt südkoreanischen Künstlern fast nur im Ausland. Für viele junge Mädchen und Buben, die im asiatischen Musik- oder Filmgeschäft durchstarten wollen, ist die Hemmschwelle zu Schönheitsoperationen gering.

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