Langwierige Bergung des Brennmaterials
Die Demontage des havarierten Atomkraftwerks Fukushima im Nordosten Japans soll nach Regierungsplänen etwa 40 Jahre dauern. Der Abriss solle in mehreren Etappen erfolgen, sagte Umweltminister Goshi Hosono kürzlich in Tokio.
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In etwa zwei Jahren solle mit der Bergung des in den Abklingbecken des Meilers lagernden, ausgedienten Brennmaterials begonnen werden. Allein dieser Vorgang werde mehrere Jahre dauern, weil die Kühlsysteme und die Becken neu instand gesetzt werden müssten.
Hoffen auf Bergung ohne neue Risiken
Die Bergung des nach der Katastrophe vom März geschmolzenen Atommaterials in den Reaktoren eins bis drei solle dann in rund zehn Jahren begonnen und dann binnen weiterer mehr als 20 Jahre abgeschlossen werden, sagte Hosono. Hierfür seien neue technische Anlagen nötig. Die Arbeiten sollten erfolgen, ohne dass sich „neue Risiken“ für die Bevölkerung ergäben, sagte der Minister.
Das schwere Unglück in Fukushima hatte sich am 11. März als Folge eines starken Erdbebens und eines anschließenden Tsunamis ereignet. Wegen der Katastrophe mussten Zehntausende Menschen ihre Häuser in der Umgebung des Kraftwerks verlassen. Nach einer sogenannten Kaltabschaltung Mitte Dezember ist die Lage in Fukushima nach Regierungsangaben unter Kontrolle.
Nur sechs von mehr als 50 Reaktoren in Betrieb
In Japan laufen derzeit nur noch sechs der mehr als 50 Atomreaktoren. Der Stromversorger Kyushu Electric Power nahm kürzlich seinen Reaktor in Genkai im Südosten des Landes für vorgeschriebene Wartungsarbeiten vom Netz. Das Unternehmen betreibt insgesamt sechs Reaktoren, von denen damit vorübergehend nun kein einziger mehr in Betrieb ist.
Japan verfügt insgesamt über 54 Reaktoren, von denen derzeit noch sechs laufen. Allerdings müssen auch sie bis Ende Mai 2012 für Wartungsarbeiten abgeschaltet werden. Die mehrwöchigen Kontrollen sind alle 13 Monate vorgeschrieben. Vor dem Wiederanfahren müssen sie aufgrund der Atomkatastrophe von Fukushima „Stresstests“ bestehen.
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