„Das tut mir leid“
Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff, der wegen eines 500.000-Euro-Privatkredits von einem befreundeten Unternehmer unter Druck steht, hat sich zwei Tage vor Weihnachten für seinen bisherigen Umgang mit der Kreditaffäre entschuldigt. Wulff sagte, er bedauere die entstandenen Irritationen.
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Er hätte Details über den umstrittenen Privatkredit für sein Einfamilienhaus früher offenlegen müssen. „Das war nicht gradlinig und das tut mir leid.“ Er nehme alle Vorwürfe sehr ernst. Alle Auskünfte seien erteilt worden, sagte Wulff. Auch seine Ferienaufenthalte bei Freunden habe er offengelegt. Er habe über 250 Einzelfragen jeder Art beantwortet.
Einen Rücktritt - wie von Teilen der Opposition gefordert - lehnte Wulff erwartungsgemäß ab. Er sagte, er wolle sein Amt weiterhin gewissenhaft fortführen. Dafür bitte er die Bürger um ihr Vertrauen. Unmittelbar vor der kurzen Erklärung hatte das Bundespräsidialamt mitgeteilt, dass sich Wulff von seinem langjährigen Sprecher Olaf Glaeseker trenne. Staatssekretär Lothar Hagebölling habe Glaeseker seiner dienstlichen Aufgaben entbunden, teilte das Präsidialamt mit.
Privatkredit und Hilfe von Maschmeyer
Wulff steht wegen eines Privatkredits für einen Hauskauf sowie Urlaubseinladungen von befreundeten Unternehmern in der Kritik. Zudem war öffentlich geworden, dass der Unternehmer Carsten Maschmeyer eine Anzeigenkampagne für ein Buch Wulffs im Jahr 2007 finanzierte. Bisher hatte sich der Bundespräsident ausschließlich über seine Anwälte zu den Vorwürfen geäußert.
Seit mehr als einer Woche liegen die Akten zu dem Darlehen über 500.000 Euro der Unternehmersfrau Edith Geerkens aus. Die Anwälte haben inzwischen eingeräumt, dass ihr Mann Egon an der Aushandlung der Zahlung beteiligt war. Der frühere niedersächsische Ministerpräsident Wulff hatte bei einer Befragung der Grünen im Landtag 2010 eine geschäftliche Beziehung zu Geerkens verneint und das Darlehen von dessen Frau nicht erwähnt.
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