McDonald’s ungeschlagene Nummer eins
Der Markt für „Systemgastronomie“ in Österreich ist rasch am Wachsen: Insgesamt 1,2 Milliarden Euro wurden im Vorjahr in diesem Gastronomiebereich umgesetzt, zu dem Restaurants zählen, die im Filial- oder Franchisesystem organisiert sind. Im Jahr davor war es knapp über eine Milliarde.
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Am liebsten essen die Österreicher dabei in Fast-Food-Betrieben: 42,9 Prozent der Umsätze entfallen auf diesen Bereich, wie eine Studie des Marktforschungsinstituts RegioData zeigt. McDonald’s hat dabei die Nase vorne - mit über 170 Filialen hat die US-Kette die stärkste Präsenz hierzulande. In kaum einem anderen Land habe der Fast-Food-Riese einen so bedeutenden Marktanteil wie hierzulande, resümiert RegioData.
Potenzial für Bio und Frisches
Der gewaltige Vorsprung liege jedoch nicht daran, dass andere Anbieter „nichts von Gastronomie verstehen“, so RegioData-Sprecher Mark Ruhsam. McDonald’s habe es jedoch geschafft, in einer kurzen Zeit den österreichischen Fast-Food-Markt gut zu besetzen. In Kombination mit der etablierten Industrie sei es so für andere Anbieter schwer geworden. Wachstumschancen sieht Ruhsam deshalb vor allem in Bereichen, in denen Bio und frische Zubereitung einen hohen Stellenwert haben.
Was ist Systemgastronomie?
Unter Systemgastronomie versteht man eine im Filial- und/oder Franchisesystem organisierte, einheitliche Form der Gastronomie. Charakteristisch dafür ist eine zentrale Steuerung mit einem einheitlichen Restaurantkonzept und einem weitgehend standardisierten kulinarischen Angebot.
Besonders beliebt: Essen im Möbelhaus
Überraschend stark mit 21,5 Prozent Anteil am Gesamtumsatz liegt die Handelsgastronomie nach den Fast-Food-Ketten auf dem zweiten Platz der beliebtesten Systemgastronomie-Betriebe. Dazu zählen Selbstbedienungsrestaurants in Möbelhäusern wie Ikea, Kika und Leiner und in Verbrauchermärkten wie Interspar und Merkur. Ihr Anteil von 265 Mio. Euro sei „bemerkenswert“, urteilt Ruhsam. Restaurantkonzepte inklusive Zustelldienste kommen auf 15 Prozent. Die Verkehrsgastronomie (Autobahnrestaurants etc.) erreicht einen Marktanteil von 12,3 Prozent, Kaffeehauskonzepte kommen auf etwa 8,2 Prozent.
Während McDonald’s mit seinen McCafes, die es mittlerweile in 130 Filialen gibt, auch bei dieser Art Kaffeehaus führend ist, haben Schnitzlhaus und Nordsee mit 45 beziehungsweise 40 Standorten im Bereich Restaurantkonzepte die Nase vorne. Pizzamann kann in der Untersuchung mit seinem Zustelldienst punkten.
1.900 Euro fürs Auswärtsessen
Insgesamt gaben die heimischen Haushalte im Vorjahr rund sieben Milliarden Euro fürs Auswärtsessen aus, das sind pro Haushalt 1.900 Euro. Auf Restaurant-, Wirtshaus- und Würstelstandbesuche entfallen davon 1.350 Euro, auf Kaffeehäuser inklusive Eissalons 260 Euro.
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