Themenüberblick

Aufregung über AKW Fukushima I

Erdbeben, Tsunami und die daraus folgende Atomkatastrophe von Fukushima haben im Frühjahr etwa 16.000 Menschen das Leben gekostet, 4.000 gelten offiziell noch als vermisst, Hoffnung gibt es für sie aber nicht. Ein Rückblick:

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

März: Am 11. März erschüttert ein Erdbeben der Stärke 9,0 Japan und löst eine gigantische Flutwelle aus. Das Atomkraftwerk Fukushima I gerät außer Kontrolle. Es gibt Explosionen, Radioaktivität wird freigesetzt. Die Reaktorkühlung fällt aus, in drei Blöcken kommt es zur Teilkernschmelze. Die Regierung ruft den atomaren Notfall aus. Lebensmittel aus der Präfektur Fukushima dürfen nicht mehr verkauft werden.

April: Japan stuft die Atomkatastrophe auf die - höchste - Stufe sieben der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) hoch. Eine 20-Kilometer-Zone um die Atomruine wird Sperrgebiet.

Mai: Der Chef des Kraftwerksbetreibers TEPCO tritt zurück. Japans Unterhaus beschließt für den Wiederaufbau einen Extrahaushalt. Insgesamt 130.000 Erdbebenopfer leben in Notquartieren. Alle zwei Millionen Bewohner der Katastrophenprovinz Fukushima sollen sich untersuchen lassen. Nach Meldungen, dass Arbeiter zu hohen Strahlendosen ausgesetzt sind, werden sie erst jetzt regelmäßig überprüft.

August: Extrem hohe Strahlungswerte am Unglücksmeiler Fukushima I schüren neue Ängste. Mit mehr als zehn Sievert pro Stunde seien die höchsten Werte seit dem Tsunami gemessen worden, teilt TEPCO mit. Auch der Reis in der Region könne massenhaft verseucht sein. Auch in Rindfleisch, Gemüse, Meeresfrüchten, Milch und Teeblättern waren zu hohe Strahlungswerte entdeckt worden.

Oktober: Auch sieben Monate nach Erdbeben, Tsunami und Atomunfall leben noch Tausende in Behelfswohnsiedlungen.

November: Am 2. November berichtet der Betreiber von einer neuerlichen Kernspaltung in Reaktor 2 der Atomruine. TEPCO und die japanische Atombehörde versuchen allerdings gleich wieder zu beruhigen.

Dezember: Soldaten beginnen mit der Dekontaminierung von öffentlichen Gebäuden in der Sperrzone. Am 16. Dezember erklärt die Regierung Fukushima I für „sicher“. Umweltschützer sprechen von einer Irreführung der Bevölkerung.

Links: