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Neuer Blick auf alten Meister

Im Kleist-Jahr haben Biografien über den geheimnisumwitterten Dichter Hochkonjunktur. Auch seine Werke sind in einer neuen Ausgabe zu haben.

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Buchhinweis

Günter Blamberger: Heinrich von Kleist. S. Fischer Verlag, 688 Seiten, 25,70 Euro.

Eine neue große Biografie „Heinrich von Kleist“ brachte der Germanist Günter Blamberger im S. Fischer Verlag heraus. Der Kölner Professor und langjährige Präsident der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft erzählt den Lebensweg - anders als üblich - nicht vom Ende her, also von Kleists Suizid. Stattdessen verfolgt er die Ereignisse, wie sie von Kleist selbst erlebt wurden.

Buchhinweis

Peter Michalzik: Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher. Propyläen Verlag Berlin, 448 Seiten, 25,70 Euro.

Ebenfalls neu ist die Biografie „Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher“, die der Publizist und Theaterkritiker Peter Michalzik vorlegt. Der Redakteur der „Frankfurter Rundschau“ interessiert sich vor allem für den Menschen Kleist und versucht, die vielen Rätsel im Leben des Dichters zu entschlüsseln. Michalzik werfe einen neuen Blick auf Kleist und verzichte auf Pathos und Spekulationen, so der Propyläen Verlag.

Buchhinweis

Gerhard Schulz: Kleist. Eine Biographie, Sonderausgabe 2011. H. C. Beck Verlag München, 608 Seiten, 27,70 Euro.

Der C. H. Beck Verlag brachte das Buch „Kleist. Eine Biographie“ von Gerhard Schulz in einer Sonderausgabe noch einmal heraus. Der emeritierte Germanist von der Universität Melbourne beleuchtet in seinem 2007 erstmals erschienenen Buch das Leben des Dichters besonders vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund. „Gerhard Schulz erschließt das Rätsel Heinrich von Kleist in einer virtuosen Biografie“, urteilte Matthias Matussek vom „Spiegel“.

Buchhinweis:

Anna Maria Carpi: Kleist, ein Leben. Insel Verlag Berlin, 500 Seiten, 25,60 Euro.

Die italienische Autorin, Übersetzerin und Germanistin Anna Maria Carpi stellt Kleist in einer Art Romanbiografie vor. Zwar hält sie sich nach Angaben des Insel Verlags streng an die Quellen, imaginiert aber Begegnungen, Unterhaltungen und Szenen. So kommt der Dichter mit all seinen Zweifeln und Leiden bei ihr posthum selbst zu Wort. Die von Ragni Maria Gschwend besorgte Übersetzung beruht auf der Ausgabe, die Carpi 2005 in Italien vorlegte.

Buchhinweis

Eberhard Siebert: Heinrich von Kleist. Kleist-Archiv Sembdner Heilbronn, 364 Seiten, 49,30 Euro.

Schon 2009 war die dokumentenreiche Bildbiografie „Heinrich von Kleist“ von Eberhard Siebert erschienen. Herausgeber ist das Kleist-Archiv Sembdner in Heilbronn. Der großformatige Band enthält über 500 Bilder mit Briefen, Zitaten und zeitgenössischen Porträts. Es fußt auf Sieberts Insel-Taschenbuch über Kleist von 1980, mit neuerem Dokumentenmaterial und viel mehr Abbildungen.

Buchhinweise

Münchner Ausgabe: Heinrich von Kleist, Sämtliche Werke und Briefe. Drei Bände, Carl Hanser Verlag München, insgesamt 2730 Seiten, 131,60 Euro.

Brandenburger Ausgabe: Heinrich von Kleist, Sämtliche Werke. 22 Bände, Stroemfeld Verlag Frankfurt/Main, Subskriptionspreis 1.884,00 Euro.

Eine neue Kleist-Werkausgabe liegt bereits seit dem vergangenen Jahr im Hanser Verlag vor. Die drei leinengebundenen Dünndruckbände enthalten Dramen, Erzählungen, Prosa, Gedichte, Briefe und Hintergrundmaterialien. Diese sogenannte Münchner Ausgabe ist die kleine Schwester der 1988 begonnenen Brandenburger Ausgabe, die als grundlegende historisch-kritische Werkedition gilt. Sie wurde ebenfalls im vergangenen Jahr mit dem dritten Band der Briefe abgeschlossen. Herausgeber sind jeweils Roland Reuß und Peter Staengle.

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