EMI wird zerschlagen: Musikverlag geht an Sony
Die britische Plattenfirma EMI wird endgültig zerschlagen. Nachdem bereits Branchenprimus Universal Music das Tonträgergeschäft gekauft hatte, verleibte sich nun eine Investorengruppe um den japanischen Unterhaltungselektronikkonzern Sony das zweite Standbein mit den Rechten an 1,3 Millionen Songs ein. Für den sogenannten Musikverlag blätterte Sony 2,2 Milliarden Dollar (1,6 Mrd. Euro) hin.
„Zu EMI gehören einige der besten Künstler der Welt“, sagte Martin Bandier, Chef von Sonys eigenem Musikverlag, am späten Freitag. Im Katalog finden sich Lieder vom frühen 20. Jahrhundert bis heute. Zu den bekanntesten Interpreten gehören Beyonce, Norah Jones, Rihanna und Usher.
Eigentlich hatte BMG Music Publishing, eine Gemeinschaftsfirma des Gütersloher Medienkonzerns Bertelsmann und des Finanzinvestors KKR, als aussichtsreichster Bieter gegolten. Doch am Ende legte Sony mehr Geld auf den Tisch. Zuletzt gehörte EMI zur Citigroup. Die US-Großbank war an die Plattenfirma gelangt, als der Vorbesitzer seinen Kredit nicht mehr zahlen konnte. Das Wall-Street-Haus wollte sich jedoch zügig wieder trennen. Insgesamt nahm die Bank nun 4,1 Milliarden Dollar ein.