Zweite Trennung von Fluglinie
Seine Fluglinie Lauda Air hat Niki Lauda vor einigen Jahren an die AUA abgegeben, nun trennt er sich auch von der zweiten von ihm gegründeten Airline: Er gibt Niki ganz an den Partner Air Berlin ab. „Meine 51 Prozent wandern zu Air Berlin“, sagte Lauda Dienstag bei einer Pressekonferenz mit dem neuen Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn in Wien. „Air Berlin übernimmt somit 100 Prozent von Niki.“
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Mehdorn versicherte, dass die Marke Niki bleibe und dass der Flughafen Wien als das vierte Drehkreuz von Air Berlin ausgebaut werde. „Mit Niki wird das Air-Berlin-Netz gerade auf den schnell wachsenden Märkten in Osteuropa noch schlagkräftiger“, sagte Mehdorn, der Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft seit September führt. Sie hielt bisher 49,9 Prozent an Niki.
Österreichischer Partner bleibt
Nun überträgt Laudas Privatstiftung auch die übrigen 50,1 Prozent der Anteile und tilgt damit ein Darlehen von 40,5 Millionen Euro, das Air Berlin dem Österreicher im vergangenen Jahr gewährt hatte. Barmittel fließen in Zusammenhang mit der Aktienübertragung nicht.

APA/Hans Klaus Techt
Mehdorn und Lauda bei der Pressekonferenz
Die Niki Luftfahrt GmbH bleibe auch nach dem Rückzug von Laudas Privatstiftung rechtlich ein selbstständiges österreichisches Unternehmen mit eigener Geschäftsführung, und zwar aus verkehrsrechtlichen Erwägungen, wie es hieß. Wer diese übernimmt, sei noch offen, sagte ein Air-Berlin-Sprecher. Es ist das gleiche Modell wie bei AUA und Lufthansa. Lauda selbst war immer nur Gesellschafter bei seiner Billigairline und trug in seiner Firma den Namen „Präsident“. Mittels eines Marketingvertrags habe er seinen Werbewert eingebracht.
Lauda im Board und an Bord
Lauda selbst zieht in das 13-köpfige Board von Air Berlin ein. Das wird im Dezember sein. Lauda will „nach wie vor die Augen auf Niki halten. Ich bin von oben für Niki verantwortlich.“ Der Airline-Konkurrenz richtete er aus, „der lästige Molch Lauda ist nicht weg“. Und er gehe nicht in Pension. Lauda will auch weiterhin Flugzeuge selber fliegen.
Air Berlin ist eine Aktiengesellschaft nach britischem Recht und hat deshalb ein Board, das die Funktionen von Vorstand und Aufsichtsrat vereinigt. Der Rückzug Laudas ist der nächste Schritt im Umbau von Air Berlin: Im August hatte der ehemalige Deutsche-Bahn-Chef Mehdorn die Fluglinie übernommen. 2012 will er bei der - derzeit defizitären - Air Berlin Gewinne schreiben. Lauda selbst sprach von „zweistellig positiven“ Zahlen bei seiner Airline.
Lauda gehen die Namen aus
Eine dritte Airline will Lauda nicht mehr gründen. „Mir gehen die Namen aus“, sagte er. Die neue Aufgabe im Air-Berlin-Board reize ihn sehr. Statt „unten zu motzen“, wolle er „oben mitmachen. Mir ist lieber, ich kann mitbestimmen“, sagte er vor Journalisten. Anfang 2004 hatte die Air Berlin 24 Prozent an Laudas kurz davor gegründeter neuer österreichischer Airline übernommen. 2010 hatte Lauda weitere 25,9 Prozent an Air Berlin verkauft.
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