„Niemand wurde verletzt“
Nach einem Transatlantikflug hat eine Boeing 767 der polnischen Fluggesellschaft LOT am Dienstag in Warschau eine spektakuläre Bauchlandung hingelegt. Keiner der rund 230 Menschen an Bord kam zu Schaden. Wie der polnische Nachrichtensender TVN24 berichtete, konnte die Maschine wegen Problemen mit dem Fahrwerk nicht normal landen.
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Der Pilot war zuvor mehr als eine Stunde lang über Warschau gekreist, um bei dem riskanten Manöver möglichst wenig Treibstoff an Bord zu haben. Laut einem Sprecher der Flugaufsicht seien in dieser Zeit die Passagiere auf die bevorstehende Notlandung vorbereitet worden. Alle 220 Passagiere und die elf Besatzungsmitglieder konnten die in Newark bei New York gestartete Unglücksmaschine schließlich über Notrutschen unverletzt verlassen.
Landebahn mit Schaum präpariert
„Alle Passagiere gingen von Bord, niemand wurde verletzt“, sagte LOT-Sprecher Leszek Chorzewski. Der Fernsehsender TVN24 übertrug spektakuläre Bilder von der Notlandung: Funken stoben aus den Triebwerken, als der Rumpf des Flugzeugs über den Asphalt rutschte. Die Landebahn war zuvor mit feuerverzögerndem Schaum präpariert worden. Bei der Landung kam es zu einem kleinen Brand, der von der bereitstehenden Feuerwehr aber schnell gelöscht werden konnte.

Reuters
Die Triebwerke streiften bei der Notlandung den Asphalt der Landepiste
Beobachter sprachen von einer Meisterleistung des Piloten. „Das war phänomenal“, sagte ein Vertreter der Luftsicherheitsbehörde gegenüber TVN24. Auch Polens Präsident Bronislaw Komorowski und LOT-Vorstandschef Marcin Pirog lobten das vorbildliche Verhalten des Piloten Tadeusz Wrona. Wrona hat 20 Jahre Flugerfahrung mit Boeing-Maschinen. Der polnischen Nachrichtenagentur PAP zufolge eskortierten zwei F-16 sein Flugzeug. Der Flughafen Warschau strich alle ausstehenden Flüge bis Mittwochfrüh.
Erinnerung an Vorfall in Teheran
Bereits Mitte Oktober war es bei einer Boeing 727 der Fluggesellschaft Iran Air zu einem Defekt des Fahrgestells gekommen. Der Pilot reagierte ähnlich und machte eine Bauchlandung des Flugzeugs in Teheran. Keiner der 116 Passagiere an Bord des aus Moskau kommenden Flugzeugs wurde verletzt.
Glimpflich endete im Oktober zudem eine Bruchlandung im türkischen Urlaubsort Antalya. Die Maschine der Sky Airlines schlug nach Fahrwerkproblemen beim Landeanflug mit dem rechten Triebwerk auf. Die Boeing 737-400 kam in Schräglage zum Stehen, konnte dann aber ohne weitere Zwischenfälle geräumt werden. Keiner der 156 Passagiere wurde verletzt.
Ebenfalls Probleme mit dem Fahrwerk sorgten Anfang Oktober auf einem Flug der portugiesischen Airline TAP für bange Stunden: Eine mit 90 Menschen fast voll besetzte Maschine musste den Flug nach Amsterdam abbrechen und in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon notlanden. Die Fokker 100 kreiste vor der Notlandung Medienberichten zufolge rund zwei Stunden über dem Atlantik, um Treibstoff zu verbrauchen und so einer möglichen Explosion vorzubeugen. Die Notlandung des Fluges TAP 662 auf dem Flughafen Portela verlief dann ohne Zwischenfälle.
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