Themenüberblick

Förderbänder stehen still

Die Flutkatastrophe in Thailand hat nicht nur gravierende Auswirkungen auf den Tourismus, sondern auch andere Wirtschaftszweige leiden unter dem Hochwasser. Unter anderem wird bereits mit massiven Ausfällen in der Produktion von Computerfestplatten gerechnet.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Beim Hersteller Western Digital hieß es am Donnerstag, der Produktionsstopp in zwei Fabriken werde zu Preissteigerungen führen. Bereits kurzfristig seien die Festplattenpreise um 20 Prozent gestiegen, berichtete die „Bangkok Post“. Thailand ist nach China der weltweit zweitgrößte Exporteur von Festplatten.

„Unsere vorrangige Sorge gilt dem Schicksal unserer Beschäftigten“, schrieb der Vorstandschef von Western Digital, John Coyne, in einem Brief an die Kunden des Unternehmens. Das US-Unternehmen beschäftigt in Thailand 37.000 Arbeiter. Wegen Überflutung wurden zwei Fabriken bis auf weiteres geschlossen. Darüber hinaus gebe es aber auch Engpässe bei der Zulieferung von Teilen für die Festplattenproduktion. Von solchen Lieferengpässen sind auch die Festplattenhersteller Seagate und Toshiba betroffen.

Toyota fährt Produktion zurück

Das Hochwasser bremst nun auch die Produktion des Autoherstellers Toyota in Nordamerika. Das Unternehmen kündigte an, die Fertigung dort etwas herunterzufahren. Am Freitag solle sie ganz gestoppt werden. Grund sei der Ausfall von Bauteilen aus Thailand. Toyota musste wegen der Fluten die Produktion in seinen drei thailändischen Werken unterbrechen. Das führte bereits zu einer Drosselung der Produktion in Japan.

Toyota hatte erst vergangenen Monat die Inlandsproduktion hochgefahren, um die Ausfälle infolge der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vom März aufzuholen. Thailand ist für Toyota das Exportdrehkreuz in Südostasien.

Sieben Industriegebiete geschlossen

Bisher hat die hochwasserbedingte Schließung von sieben Industriegebieten rund um Bangkok zu Produktionsausfällen von umgerechnet 2,3 Milliarden Euro geführt. Rund 650.000 Menschen sind vorübergehend arbeitslos. Die Regierung will für den Wiederaufbau der zerstörten Regionen 225 Milliarden Baht (5,26 Mrd. Euro) zur Verfügung stellen. Seit Beginn der Überschwemmungen Mitte Juli kamen mindestens 366 Menschen ums Leben. Mehr als 113.000 Thailänder leben seitdem in Notunterkünften, 720.000 sind auf medizinische Hilfen angewiesen.

Links: