Vor Tod drei Wochen abstinent
Die Sängerin Amy Winehouse ist an den Folgen exzessiven Alkoholkonsums gestorben. Das teilte am Mittwoch ein Gerichtsmediziner in London mit. Der Alkoholpegel von Winehouse sei fünfmal höher gewesen als die gesetzliche Höchstgrenze im britischen Straßenverkehr von 0,8 Promille. Winehouse war im Juli im Alter von 27 Jahren tot in ihrer Wohnung in London gefunden worden.
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Als Todesursache wurde vom Untersuchungsausschuss Alkoholvergiftung angeführt. Winehouse hatte demnach 4,16 Promille Alkohol im Blut.
„Tod war Unglücksfall“
Ihr plötzlicher und unerwarteter Tod sei „die nicht beabsichtigte Konsequenz von solch potenziell tödlichem“ Alkoholkonsum gewesen, sagte Untersuchungsrichterin Suzanne Greenway am Mittwoch in London. Winehouse habe in den drei Wochen davor nichts getrunken.

Reuters/Andrea De Silva
Winehouse bei einem Konzert 2009
Der Untersuchungsausschuss bezeichnete den Tod als „Unglücksfall“. Man habe festgestellt, dass pro 100 Milliliter Blut 416 Milligramm Alkohol in Winehouse’ Körper waren. Das entspricht 4,16 Promille. Das Maß, bei dem man in Großbritannien nicht mehr Autofahren darf, liegt bei 80 Milligramm.
Drei Wodkaflaschen gefunden
In Winehouse’ Zimmer wurden drei leere Flaschen Wodka gefunden, zwei große und eine kleinere, berichtete die Polizei. Auch detailliertere Ergebnisse der Obduktion wurden vorgestellt. Danach waren trotz des jahrelangen Alkohol- und Drogenmissbrauchs alle wichtigen Organe in Winehouse’ Körper in „gutem Zustand“, darunter auch die Leber und das Herz.
Winehouse’ Ärztin, Christina Romete, sagte, sie habe die junge Frau jahrelang gewarnt, dass sie nicht weitermachen könne wie bisher. Sie habe sie über einen langen Zeitraum sowohl schriftlich, als auch mündlich aufgeklärt, welche Folgen ihr Alkoholkonsum auf ihre Psyche, ihr Herz und ihre Leber sowie auch auf ihre Fruchtbarkeit haben könnte. Noch am Abend ihres Todes war Romete bei ihr gewesen. Zwar habe sie da leicht angetrunken gewirkt, aber durchaus gefestigt. „Sie hatte ihren Kopf und war entschlossen, alles auf ihre eigene Art und Weise zu tun“, sagte Romete.
Spekulationen über Todesursache
Die Sängerin hatte jahrelang mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen. Ihre Eltern hatten jedoch gesagt, dass sie vor ihrem Tod im Juli seit langem keine Drogen mehr genommen habe und um den Zeitpunkt ihres Todes auf Alkoholentzug gewesen sei. Gerade Mitch Winehouse, der Vater der Souldiva, hatte in den vergangenen Monaten allerdings auch immer wieder Spekulationen über ihren Tod angeheizt. Bei Winehouse’ Beerdigung sagte er, seine Tochter sei vermutlich am plötzlichen Alkoholentzug gestorben.
Im US-Fernsehen sagte Mitch Winehouse später, seine Tochter habe einen Anfall erlitten, nachdem sie vom Arzt verschriebene Psychopharmaka eingenommen hatte.
Postumer Erfolg
Nur einen Monat nach dem Tod von Winehouse war ihr Album „Back to Black“ in Großbritannien zum meistverkauften Album des 21. Jahrhunderts avanciert, wie ihre Plattenfirma mitteilte. Von dem 2006 erschienenen Album, auf dem u. a. Hits wie „Rehab“ und „Valerie“ sind, wurde 3.259.100-mal verkauft. Damit stieß Winehouse Frauenschwarm James Blunt vom Thron, dessen Album „Back to Bedlam“ (2005) bisher 3.245.118-mal verkauft wurde.
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