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Sarkozy während Geburt bei Euro-Treffen

Mit ihrer Schwangerschaft und dem Rätselraten über den Geburtstermin hat Frankreichs First Lady, Carla-Bruni Sarkozy, die Pariser Klatschblätter in die Verzweiflung getrieben. Sie warteten schon seit Tagen vergeblich auf Bilder und neue Nachrichten aus der Pariser Privatklinik „La Muette“.

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Am Mittwoch war es so weit. Die 43-jährige Bruni brachte Mittwochabend um 20.00 Uhr ein Mädchen zur Welt. Das teilte der TV-Sender BFM am Mittwochabend mit. Von der Klinik gab es keine Stellungnahme. Sarkozy ist nach Aussage seines Verteidigungsministers Gerard Longuet voller Freude über die Geburt seiner Tochter. „Er ist sehr glücklich“, sagte Longuet am Donnerstag dem französischen Fernsehsender i-Tele. Das freudige Ereignis habe einen großen Einfluss auf Sarkozy.

„Ein Präsident, der sich wohl fühlt in seiner Haut“, sei „ein Geschenk für unser Land“, sagte Longuet. Der Name des Mädchens ist bisher nicht bekannt. Es ist das erste gemeinsame Kind für das seit 2008 verheiratete Paar. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat bereits drei Söhne aus zwei früheren Ehen, Bruni hat einen zehnjährigen Sohn aus einer früheren Beziehung. Es ist das erste Mal, dass ein französischer Präsident während seiner Amtszeit Vater geworden ist.

Keine Sonderbehandlung

Rund um die Klinik war bereits seit einigen Tagen ein besonderer „Sicherheitsbereich“ eingerichtet worden. Journalisten durften nur noch auf bis zu 200 Meter an das Gebäude heran. Eine Sonderbehandlung für die Präsidentengattin wurde aber vonseiten der Privatklinik dementiert. Es seien schon zuvor Prominente aufgenommen worden.

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy

AP/Jacques Brinon

Sarkozy verlässt die Klinik auf dem Weg zum Euro-Krisentreffen in Frankfurt

Noch tagsüber hatte Sarkozy seine Frau im Spital eine halbe Stunde besucht. Dann flog er nach Frankfurt, um zu einem überraschend einberufenen Krisentreffen mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und anderen hochrangigen Akteuren im Kampf gegen die Euro-Krise den bevorstehenden EU-Gipfel vom Wochenende vorzubereiten. Laut AFP kam Sarkozy aber um 23.00 Uhr erneut in die Klinik, um seine Frau nach der Geburt zu besuchen.

Schwangerschaft nicht öffentlich gemacht

Um Kritik zu vermeiden, das Privatleben während des bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampfs zu instrumentalisieren, hatten die Sarkozys die Schwangerschaft nie öffentlich bekanntgegeben. Carla gab jedoch einige Interviews, in denen sie ankündigte, dass sie das Kind nicht der Öffentlichkeit preisgeben wolle und es deswegen auch keine Fotos geben werde: „Ich werde alles tun, um dieses Kind zu schützen.“ Sie wollte auch nicht über den Nachwuchs sprechen: „Da bin ich abergläubisch“, sagte sie in einem Interview.

Allerdings hatte die PR-Abteilung des Elysees schon in der Vergangenheit angebliche Paparazzifotos geduldet, wenn ansehnliche Bilder aus dem Privatleben des Präsidentenehepaares gezeigt wurden. Schon der Beginn mit der Beziehung mit Bruni wurde professionell von Sarkozy vermarktet - vom ersten gemeinsamen Auftritt im Disneyland bis zum Geständnis in der offiziellen Pressekonferenz: „Mit Carla ist es was Ernstes.“

Sarkozy heiraten war „ganz schön Rock ’n’ Roll“

Höhepunkt der minimalen Kommunikation zur Schwangerschaft war das Interview, das sie noch kurz vor der Geburt der mit ihr befreundeten Journalistin Christine Ockrent gab. Es fand auf Englisch statt und wurde bei BBC gesendet. Dabei nahm sie auch Bezug auf ihre Ehe mit Sarkozy: „Ausgerechnet ihn zu heiraten, war ganz schön Rock ’n’ Roll. Sein Leben von einem auf den anderen Tag zu ändern, (...) das machen eben nicht viele.“

Im Vorfeld der Geburt hatte es zahlreiche Spekulationen und Gerüchte gegeben. So hatte etwa Sarkozys Vater Pal die Erwartungen hochgeschraubt, dass der Geburtstermin bereits der 3. Oktober sei. Das dementierte er aber kurz darauf selbst wieder. Gemunkelt wurde auch, dass das Baby möglicherweise schon unbemerkt auf die Welt gekommen sei. Mit der Geburt am Mittwoch kann nun zumindest diese Spekulation zu den Akten gelegt werden.

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