„Welt hat einen Visionär verloren“
Der Visionär, dessen Ideen die Welt mit dem Logo eines angebissenen Apfels verbindet, ist tot: Steve Jobs starb am Mittwoch friedlich im Kreise seiner Familie. Nur wenige Wochen nach seinem endgültigen Rückzug von der Konzernspitze Ende August verlor Jobs den langen Kampf gegen Krebs.
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„Steves Brillanz, seine Leidenschaft und Energie waren der Quell zahlloser Innovationen, die das Leben von uns allen bereichern und verbessern“, erklärte der Verwaltungsrat des Unternehmens. Sein Nachfolger Tim Cook würdigte seinen Mentor als „kreatives Genie“.

APA/EPA/Roje Adaimy
Blumen vor einem Apple-Store
Auf der Website des Unternehmens war ein Schwarz-Weiß-Foto von Jobs im typischen Rollkragenpullover und mit runder Brille mit der schlichten Unterzeile „Steve Jobs, 1955-2011“ zu sehen. Wer auf das Foto klickt, wird auf die Erklärung Cooks weitergeleitet und kann über die Mailadresse Rememberingsteve@apple.com sein Beileid bekunden.
Obama würdigt Jobs
Die Welt habe einen „Visionär“ verloren, sagte US-Präsident Barack Obama. Jobs’ Einfluss auf die Welt werde noch viele Generationen anhalten, würdigte auch Microsoft-Gründer Bill Gates den Verstorbenen in einer Erklärung.
Der Chef des Internetgiganten Google, Eric Schmidt, der früher selbst eine führende Position bei Apple innehatte, sprach von einem sehr traurigen Tag „für uns alle“. „Steve war so charismatisch brillant, dass er Menschen inspirierte, das Unmögliche zu tun.“ Jobs werde als der größte Computererfinder in der Geschichte in Erinnerung bleiben.
„Amerika hat ein Genie verloren“
Die Chefin von Hewlett-Packard, Meg Whitman, meinte, Jobs sei ein Unternehmer und Geschäftsmann mit Kultsymbolcharakter gewesen, dessen Einfluss auf die Technologie über das Silicon Valley hinaus zu spüren war. Er werde wegen Innovationen, die er auf den Markt gebracht, und Inspiration, die er der Welt gebracht habe, in Erinnerung bleiben.
Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg sagte, Amerika habe ein Genie verloren, an das man sich erinnere wie an Edison und Einstein und dessen Ideen die Welt für Generationen prägen würden.
Langer Kampf gegen Krebs
Immer wieder hatte Jobs in den vergangenen Jahren wegen seiner Krankheit Auszeiten nehmen müssen. 2004 erkrankte er an Bauchspeicheldrüsenkrebs, vor zwei Jahren musste er sich dann einer Lebertransplantation unterziehen. Immer wieder musste er Pausen vom anstrengenden Tagesgeschäft machen und trat nur sporadisch öffentlich auf. Er überließ die Geschäfte seit Jänner weitgehend seinem Vertrauten Cook, der deswegen als Kronprinz galt.
Jobs’ Gesundheit wurde von den Anlegern intensiv verfolgt. Ging es ihm schlechter, sackte der Aktienkurs ab; gab es Nachrichten der Besserung, schnellten die Kurse wieder in die Höhe. Die Investoren vertrauten vor allem auf das untrügliche Gespür des Kaliforniers für den Markt: Apple hat weder den MP3-Spieler noch das Smartphone noch den Tablet-Computer erfunden, aber allen mit dem iPod, dem iPhone und dem iPad zum Durchbruch verholfen. Jobs verstand es immer geschickt, die Neuheiten als Ereignis zu zelebrieren.
Ende August zog sich Jobs schließlich ganz aus dem Geschäft zurück. Er habe stets gesagt, dass er zurücktreten werde, wenn er seine Aufgaben als Firmenchef nicht mehr erfüllen und den Erwartungen nicht mehr gerecht werden könne, hatte der Apple-Mitgründer erklärt. Nur wenige Wochen später verstarb er. Jobs hinterlässt vier Kinder, darunter eine Tochter aus einer vorehelichen Beziehung.
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