Vorbild Schweden
Der Ausgangspunkt der Piratenparteien liegt in Schweden. Dort wurde im Jänner 2006 die erste Partei gegründet, der Namen wurde von der Anti-Copyright-Organisation Piratbyran abgeleitet. Die schwedische Piratpartiet stellt zwei Abgeordnete im EU-Parlament. Im Juli 2006 wurde der Ableger in Österreich gegründet, zwei Monate später die deutsche Piratenpartei.
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Mit dem Einzug in den Berliner Landtag haben die Deutschen nun einen Vorsprung gegenüber der österreichischen Schwesterpartei. Bei der deutschen Bundestagswahl 2009 war die Partei mit 2,0 Prozent stärkste Kraft unter den kleineren Parteien und Gruppierungen.
Österreich-Ableger will auf Erfolgswelle aufspringen
Die heimischen Piraten wollen die Erfolge in Deutschland kopieren. Das Ergebnis von Berlin werde auch Auswirkungen auf Österreich haben, gab sich Patryk Kopaczynski, Mitglied des Bundesvorstands der österreichischen Piratenpartei, zuversichtlich. Er erhofft sich bei der nächsten Nationalratswahl zumindest einen Platz auf der Liste.
Bisher schaffte es die Piratenpartei in Österreich nur bei der Gemeindewahl in Bregenz im Frühjahr 2010 auf den Stimmzettel, verpasste aber den Einzug in die Stadtvertretung. Für die Wahl in Wien reichten die nötigen Unterstützungserklärungen nicht.
Mehr als 12.000 Mitglieder in Deutschland
Ursprünglich standen vor allem das Internet und der freie Austausch von Wissen und Dateien im Netz im Vordergrund. Mittlerweile engagiert sich die deutsche Piratenpartei auch für Themen wie ein garantiertes Grundeinkommen, für Bildung und den öffentlichen Nahverkehr. Die Zahl der Mitglieder kletterte seit 2006 von wenigen hundert auf rund 12.000. Nach der Wahl in Berlin dürfte den Angaben der Piratenpartei zufolge diese Zahl noch gestiegen sein.
In Berlin hat die Partei nach eigenen Angaben mehr als 1.000 Mitglieder und verzeichnete zuletzt nach eigenen Angaben täglich neue Eintritte. Die Piraten reklamieren für sich, die jüngsten Mitglieder unter allen Parteien zu haben. Das Durchschnittsalter soll um die 31 Jahre liegen.
Weder links noch rechts
Man sei eine „reine Themenpartei“, weder links noch rechts, sagte Kopaczynski. Die Schwerpunkte der österreichischen Piraten seien Privatsphäre, Reform des Urheberrechts, freie Bildung und freie Meinungsäußerung. In Österreich hat die Partei rund 580 registrierte Mitglieder.
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