Staatliche Spitäler haben kein Geld
Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat Arzneilieferungen an einige staatliche Krankenhäuser in Griechenland wegen ausbleibender Bezahlung gestoppt. Einen entsprechenden Bericht des „Wall Street Journal“ (Freitag-Ausgabe) bestätigte am Sonntag eine Roche-Sprecherin.
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Es gebe Krankenhäuser, die ihre Rechnungen zum Teil seit drei, vier Jahren nicht mehr beglichen hätten, wurde Konzernchef Severin Schwan zitiert. In Griechenland habe Roche stattdessen die Lieferung an Apotheken ausgeweitet, da diese bessere Zahler seien, sagte Schwan. Somit müssten Patienten von staatlichen Krankenhäusern ihre Rezepte in diesen Apotheken einlösen lassen. Auch für Spanien erwäge der Konzern solche Maßnahmen. Finanzprobleme gebe es ferner mit Italien und Portugal. Der Hintergrund sei die schwierige Finanzlage dieser Länder.
Nur ein Drittel wurde bezahlt
Die Zeitung berichtete unter Berufung auf die Vereinigung griechischer Pharmaunternehmen, dass die staatlichen Krankenhäuser des Landes zum 30. Juni dieses Jahres nur 37 Prozent ihre gelieferten Medikamente hätten bezahlen können. Ende Juni war bekanntgeworden, dass die Pharmaunternehmen als Bezahlung für Arzneilieferungen griechische Staatsanleihen annehmen mussten. Damit bezahlten ebenfalls vor allem staatliche Krankenhäuser ihre Rechnungen, wie die „NZZ am Sonntag“ damals berichtete. Schätzungen gehen davon aus, dass die Hälfte als Verlust bewertet werden muss, da die Anleihen ständig an Wert verlieren.
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