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Risiko von Sturmfluten

In Großbritannien warnen die Behörden vor einem bevorstehenden Wetterchaos. Grund sind die Ausläufer des Hurrikans „Katia“, der laut Prognosen am Montag auf die Küsten Nordenglands und Schottlands treffen wird. Auch Nordirland und das nördliche Wales dürften den Sturm heftig zu spüren bekommen.

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Meteorologen rechneten am Wochenende damit, dass „Katia“ an der Küste mit Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde und mehr toben könnte. „Im Moment bewegt sich der Sturm langsam vorwärts“, zitierte der „Guardian“ Michael Dukes von der MeteoGroup UK. „Katia“ sei für die Region und die Jahreszeit ein „signifikanter Sturm“, so der Meteorologe. Folge dürften im Landesinneren mit großer Wahrscheinlichkeit entwurzelte Bäume, Schäden an der Infrastruktur und damit Probleme im Nah- und Fernverkehr sein.

Bis zu 160 km/h in Irland

Wirklich kritisch könnte es direkt an der Küste und auf dem offenen Meer mit Wellen bis zu 15 Metern Höhe und Springfluten werden. „Wie immer bei den Ausläufern eines Tropensturms muss man auch mit Sturmfluten rechnen“, warnte Dukes.

Satelitenbild des Wirbelsturms Katia

Reuters/NASA

„Katia“ über dem Atlantik, von der Internationalen Raumstation (ISS) aus gesehen

In Irland rechnete der Wetterdienst Met Eireann mit Sturmspitzen von bis zu 160 km/h, dabei werden nur die Ausläufer „Katias“ Großbritannien und Irland erreichen. Die britische Wetterbehörde forderte die Bewohner der betroffenen Gebiete auf, entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Anfang September über der Karibik entstanden

Der Wirbelsturm hatte sich Anfang des Monats in der Karibik gebildet und zieht seither über den Atlantik. Zwischendurch erreichte „Katia“ Windgeschwindigkeiten von rund 215 km/h und wurde deshalb vom US-National Hurricane Center zu einem Hurrikan der Stufe vier (von fünf, Anm.) heraufgestuft. Später verlor der Wirbelsturm wieder etwas an Kraft. Am Wochenende zog der Sturm als Hurrikan der Kategorie eins über das offene Meer.

Meteorologen bezeichnen „Katia“ als einen durchaus unüblichen Sturm. Gewöhnlich verlieren Tropenstürme, sobald sie in kühlere Klimazonen ziehen, eher an Kraft oder lösten sich überhaupt rasch auf, hieß es im „Guardian“. Nicht so „Katia“. Sonntagmittag lag das Zentrum des Wirbelsturms laut der nationalen Wetterbehörde noch etwa 1.400 Kilometer von Großbritannien entfernt über dem offenen Meer und hielt Kurs auf die Insel. Für Montag wurden je nach Landesteil Warnstufe zwei („Be aware“) und drei („Be prepared“) von vier verhängt. Großbritannien wird nach Angaben der MeteoGroup ungefähr alle fünf Jahre von „Überbleibseln“ eines Hurrikans getroffen.

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