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Profitable „weit entfernte Galaxis“

„Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis ...“: Mit diesen Worten schickte George Lucas am 25. Mai 1977 Millionen „Star Wars“-Fans auf eine abenteuerliche Reise. Der Film startete in nur 32 Kinos - der Verleih glaubte zunächst an einen Flop.

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Der „Krieg der Sterne“-Ausflug mit Darth Vader, Prinzessin Leia, Luke Skywalker, Han Solo, dem Roboter R2-D2 und dem Jedi-Ritter Obi-Wan Kenobi stellte aber nicht nur das Weltall auf den Kopf, der Science-Fiction-Klassiker revolutionierte das irdische Hollywood.

Mit Einnahmen von 460 Millionen Dollar war es damals der erfolgreichste US-Kassenhit aller Zeiten. Erst „Titanic“ konnte das Weltraumepos 20 Jahre später von dem Spitzenplatz verdrängen. Lucas selbst bewies Weitblick. Er verlangte damals alle Merchandisingrechte an der Serie. Das Studio gab sie ihm gerne und verzichtete damit auf eine Goldgrube: Nicht so sehr die Filme, vielmehr die Lizenzen für „Star Wars“-Produkte aller Art machten Lucas reich.

Tricktechnik revolutioniert

Allerdings hatte Lucas für sein Projekt auch verbissen gekämpft: In einem Lagerhaus in Marin County, nördlich von San Francisco und fernab von Hollywood, griff Lucas mit seiner kleinen Crew in die Trickkiste. Aus bunt bemalten Besenstielen wurden tödliche Laserschwerter.

Durch bahnbrechende Ideen entstanden Jedi-Ritter, Raumschiffe und Todessterne. Die US-amerikanische Visual Effects Society kürte „Star Wars“ unlängst zum einflussreichsten Visual-Effects-Film aller Zeiten. Heute ist Film- und Tricktechnik ein weiteres wichtiges wirtschaftliches Standbein von Lucas.

Milliardengeschäft

Der Erfolg des Rezepts hat die Branche grundlegend verändert: „Mit ‚Star Wars‘ begann das Zeitalter der Blockbusterfilme und einer weltweiten Franchisevermarktung“, sagt Howard Roffman, der das Milliardenimperium von Lucas Licensing leitet. Das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ schätzt die Einnahmen durch Sternenkriegerprodukte wie Spielzeug, Bücher und Videospiele in 30 Jahren auf knapp 20 Milliarden Dollar, andere Quellen sprechen von ebenfalls noch recht stattlichen zwölf Milliarden Dollar. Das hilft Lucas wohl ein wenig darüber hinweg, dass er als Regisseur kaum Ehrungen erfahren hat.

Kein Oscar für Lucas

Zwar gewann „Star Wars“ 1977 sieben Oscars. Lucas selbst, der vor „Star Wars“ noch eher dem Kreis der New-Hollywood-Regisseure um Francis Ford Coppola und Martin Scorsese zugezählt wurde, ging jedoch leer aus. 1980 setzte Lucas die Reihe mit „Das Imperium schlägt zurück“ und drei Jahre später mit „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ fort.

Dann stellte er die Fans auf eine Geduldsprobe. Erst ab 1999 erfuhren sie in einer neuen Trilogie die Vorgeschichte des Weltraumkrieges. 2008 zog Lucas mit „Star Wars: The Clone Wars“ einen Schlussstrich unter die Saga.

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