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Schutz vor ähnlichen Anschlägen

Nach dem Doppelanschlag in Norwegen mit 77 Toten arbeitet das benachbarte Schweden einen umfassenden Plan zum Kampf gegen den Extremismus aus. Um sich vor ähnlichen Anschlägen zu schützen, bedürfe es eines entsprechenden Nationalplans.

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„Unser Nachbarland ist von einer Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes getroffen worden“, schrieben Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt, Justizministerin Beatrice Ask und Demokratieministerin Birgitta Ohlsson in einem Beitrag für die Zeitung „Dagens Nyheter“ vom Freitag.

Parallelen zu islamischem Extremisten gezogen

Der geständige rechtsextreme Attentäter von Norwegen habe viel gemein mit dem islamischen Extremisten, der 2010 in Stockholm ein Selbstmordattentat verübte, erklärten die Minister. „Wir müssen ein breites Verständnis von gewaltsamem Extremismus haben und dürfen unser Blickfeld nicht einschränken“, forderten sie. Bei dem Anschlag im Dezember in Stockholm starb der Attentäter, zwei weitere Menschen wurden verletzt.

„Gefährdete Individuen“ früh erkennen

Es gebe viele Ähnlichkeiten bei den Prozessen, die Einzelne dazu brächten, Gewalt anzuwenden, um politische Ziele zu erreichen. Das gelte unabhängig von den politischen und religiösen Inhalten ihrer Ideen. Um „gefährdete Individuen“ früh zu erkennen, bedürfe es der Zusammenarbeit aller Gesellschaftsschichten. Als gefährlichste extremistische Gruppen nannten die drei Politiker die Neonazi-Szene, Linksextremisten und Islamisten.

Der norwegische Rechtsextremist Anders Behring Breivik hatte am 22. Juli im Osloer Regierungsviertel eine Bombe gezündet und anschließend ein Massaker auf der Insel Utöya unter überwiegend jugendlichen Teilnehmern eines Sommerlagers der regierenden Arbeiterpartei angerichtet. Dabei starben insgesamt 77 Menschen.

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