Steuerhinterziehung: USA klagen weitere Schweizer Banken

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Im Streit über die Herausgabe von Bankdaten amerikanischer Steuersünder erhöhen die US-Behörden den Druck auf die Schweiz. Die Staatsanwaltschaft in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia erhob heute gegen drei weitere Mitarbeiter der Großbank Credit Suisse (CS) und einen selbstständigen Schweizer Anlageberater Anklage wegen Betrugs und Beihilfe zur Steuerhinterziehung.

Wegen desselben Vorwurfs hatten die Justizbehörden in der vergangenen Woche eine formelle Untersuchung gegen die zweitgrößte Schweizer Bank eingeleitet. Bereits im Februar waren vier CS-Mitarbeiter angeklagt worden, darunter auch ehemalige. Auch die Basler Kantonalbank steht im Visier der US-Behörden und hat nach eigenen Angaben vor kurzem ein informelles Gespräch mit dem US-Justizministerium geführt.

Bis zu drei Mrd. Dollar versteckt

Die Schweizer Regierung möchte die Vorwürfe und Anklagen durch ein Rahmenabkommen mit den USA aus der Welt schaffen. Die Amerikaner hätten die Gespräche aber abgebrochen, berichtete die „Sonntags-Zeitung“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Neben Kundendaten fordern die USA von den Schweizer Banken auch eine Buße in Milliardenhöhe. Wenn es nicht zu einer Einigung kommt, kann eine wachsende Zahl von Schweizer Bankern nicht mehr in die USA reisen, da sie mit ihrer Festnahme rechnen müssen. Nach Angaben des US-Justizministeriums geht es um versteckte Gelder von bis zu drei Milliarden Dollar, die zum Teil seit 1953 in der Schweiz liegen sollen und auch schwarz weitervererbt worden seien.