D: Razzia wegen Bestechungsverdachts bei Media-Saturn

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Die Staatsanwaltschaft im deutschen Augsburg wittert einen gravierenden Korruptionsskandal bei Europas größtem Elektronikhändler Media-Saturn. Die Behörde ermittle gegen sechs Personen wegen des Verdachts der Bestechung in besonders schwerem Fall, Bestechlichkeit und Beihilfe, sagte ein Sprecher heute.

Gestern hatten Ermittler 20 Büros und Wohnungen in Zusammenhang mit den Vorwürfen durchsucht und Computer und Unterlagen beschlagnahmt. Um welche Schmiergeldpraxis es sich konkret handelt, wollte der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht sagen. Es gehe allerdings um schwerwiegende Vorgänge. In Österreich kam es zu keinen Razzien.

Vorstandsmitglied unter Verdacht

Die Metro-Tochter kündigte an, mit den Ermittlern zu kooperieren. Medienberichten zufolge zählt einer der Verdächtigen zur neunköpfigen Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding. Die mutmaßlichen Bestechungszahlungen haben der Staatsanwaltschaft zufolge nichts mit den früheren Vorwürfen gegen den Hausgerätehersteller Bosch Siemens zu tun.

Das Unternehmen war wegen fragwürdiger Gutscheine für Media-Markt- und Saturn-Mitarbeiter ins Visier der Strafverfolger geraten. Der Onlinehändler Redcoon, der jüngst von den Ingolstädtern übernommen wurde, hatte laut eigenen Angaben keinen Besuch von Ermittlungsbeamten.