Nokia Siemens Networks lässt sich nicht verkaufen
Siemens und Nokia bleiben auf dem Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) sitzen. Nach monatelanger Sondierung konnten sich die beiden Eigentümer auf kein Angebot einigen. Nun gestehen sie ihre Niederlage ein und wollen gemeinsam die Wettbewerbsfähigkeit der krisengeschüttelten Tochter steigern, wie die „Financial Times“ („FT“) gestern berichtete.
Zuletzt hätten die Private-Equity-Firmen KKR und TPG sowie Platinum Equity und der US-Telekommunikationsinvestor Gores sich für einen Minderheitsanteil an NSN interessiert, so die „FT“. „Wir glauben, dass die bestehenden Eigentümer in der besten Position sind, den Wert des Unternehmens weiter zu steigern“, zitierte die „FT“ NSN-Verwaltungsratschef Olli-Pekka Kallasvuo.
Siemens will langfristig aussteigen
Laut einem Siemens-Sprecher hieß es: „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass jede neue Inhaberstruktur einen langfristigen Nutzen bringen muss“. Früher oder später wolle Siemens dennoch aus dem Joint Venture aussteigen, wie Reuters berichtete.
NSN machte in den vergangenen Jahren hohe Verluste und kämpfte mit einem starken Wettbewerb in der Branche. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte, dass Nokia und Siemens einen Ausstieg aus dem Joint Venture erwägen, auch ein Börsengang wurde dabei als mögliches Szenario genannt.
Skepsis auf dem Markt
Auf dem Markt herrschte permanent Skepsis, ob es angesichts der Preisforderung von angeblich mehreren Milliarden Dollar wirklich zum Verkauf kommen kann. Analysten machten laut „FT“ vor allem Nokia für den schleppenden Fortgang verantwortlich. Der Handyhersteller hat auch in seinem Hauptgeschäft große Schwierigkeiten und könne sich daher kaum um NSN kümmern.