Naturkatastrophen: 2011 Schäden wie nie zuvor

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Erdbeben in Japan und Neuseeland, Überschwemmungen und Stürme in den USA und Australien: Naturkatastrophen haben 2011 bereits nach dem ersten Halbjahr so viele Schäden verursacht wie nie zuvor. Das geht aus dem heute veröffentlichten Naturkatastrophenbericht des weltgrößten Rückversicherers Münchener Rück hervor.

265 Milliarden Dollar

Die volkswirtschaftlichen Schäden summierten sich bis Ende Juni auf rund 265 Milliarden Dollar (190 Mrd. Euro). 2005, als der Hurrikan „Katrina“ die US-Südstaatenmetropole New Orleans zerstörte, waren es im Gesamtjahr 220 Milliarden Dollar.

Hauptfaktor in diesem Jahr ist das verheerende Erdbeben in Japan im März, das noch einen zehn Meter hohen Tsunami und die Atomkatastrophe auslöste. Die Schadensumme lag in den ersten sechs Monaten mehr als fünf Mal so hoch wie im Durchschnitt.

Japan-Beben teuerste Katastrophe „aller Zeiten“

Finanziell sind die weltweit tätigen Assekuranzen stark betroffen. „Die versicherten Schäden betrugen rund 60 Milliarden Dollar, ebenfalls fast das Fünffache des Durchschnitts seit 2001.“ Und dabei ist das erste Halbjahr oft weniger dramatisch als die zweite Hälfte, in der regelmäßig Hurrikane in den USA wüten. „Eine Häufung von so extremen Naturereignissen wie in diesem Jahr ist sehr selten.“

Das Erdbeben in Japan steht der Münchener Rück zufolge allein für wirtschaftliche Schäden von 210 Milliarden Dollar. „Das mit einer Magnitude von 9,0 stärkste je in Japan registrierte Beben ist damit auch die teuerste Naturkatastrophe aller Zeiten.“

„Katrina“ hatte seinerzeit Kosten von 125 Milliarden Dollar verursacht. Die Versicherer müssen nach dem Japan-Beben für etwa 30 Milliarden Dollar geradestehen. Zum Vergleich: Bei den versicherten Schäden war „Katrina“ mit einer Belastung von 62,2 Milliarden Dollar wesentlich höher.