Prähistorische Pfahlbauten um Alpen Weltkulturerbe
Prähistorische Pfahlbauten Alpenraum genießen künftig als Weltkulturerbe besonderen Schutz. Das Welterbekomitee der UNO-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur stimmte gestern einem Gemeinschaftsantrag mehrerer europäischer Länder zu.
Sie hatten insgesamt 111 Pfahlbauten und Relikte prähistorischer Siedlungen für die Weltkulturerbeliste nominiert. Die Fundstellen sind nun die ersten archäologischen Unterwasserdenkmäler mit dem begehrten Welterbetitel.
Fünf Stellen in Österreich
Die neue Eintragung in die UNESCO-Welterbeliste umfasst fünf Fundstellen aus Österreich: die Pfahlbausiedlung inmitten des Keutschacher Sees südlich des Wörthersees in Kärnten sowie weitere vier Fundstellen in Oberösterreich, nämlich drei im Attersee in den Gemeinden Attersee und Seewalchen (Abtsdorf I und III, Litzlberg Süd) und eine im Mondsee (See im Mondsee). Die Pfahlbauten in Österreich gehen auf die Jungsteinzeit bzw. auf die Bronzezeit zurück.
Die europäischen Pfahlbaureste stammen nach Angaben von Archäologen aus der Zeit von 4300 bis 800 vor Christus und haben unter Wasser oder in feuchten Böden bis heute überdauert. Von dem Titel versprechen sich Experten unter anderem eine bessere Erforschung. Nur ein sehr kleiner Teil der Pfahlbausiedlungen ist bisher wissenschaftlich untersucht. Eingriffe des Menschen wie die Uferverbauung und der Klimawandel beispielsweise am Bodensee führten hingegen dazu, dass Pfahlbaureste freigespült und damit zerstört würden.