Dutzende Verletzte
Es war die Polizeiaktion am Sonntag, die den Streit zwischen der indischen Regierung und den Anhängern des bekannten Yogagurus Swami Baba Ramdev hat eskalieren lassen: Mit Tränengas stürmte die Polizei das Zelt des Gurus, der mit einem Hungerstreik gegen die Korruption im Land protestierte.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Bei der Räumungsaktion in Neu-Delhi, für die die Beamten Sicherheitsgründe angaben, wurden mehr als 50 Menschen verletzt, wie die Polizei mitteilte.
„Keine Alternativen“
Die Beamten setzten der Nachrichtenagentur PTI zufolge Tränengas und Schlagstöcke ein, um die Menge aus Ramdevs Zelt zu vertreiben. Die Polizei begründete das Vorgehen damit, dass es Sicherheitsbedenken gegeben habe. „Wir haben eine Erlaubnis für 5.000 Besucher dieses Yogacamps erteilt, es sind aber 50.000 gekommen“, sagte ein Polizeisprecher. „Eine öffentliche Aktion haben wir nicht genehmigt.“ Ministerpräsident Manmohan Singh bedauerte die Aktion, sagte aber, es habe keine Alternativen gegeben.

AP
Die Polizei räumte das Lager in den Morgenstunden.
Nach Angaben der Polizei wurden bei der Aktion im Morgengrauen 30 Anhänger Ramdevs und 23 Polizisten verletzt, vor allem durch Tränengas, Steine und andere große Gegenstände. Ramdev sprach seinerseits von „Tausenden Verletzten“, das konnte von offizieller Seite aber nicht bestätigt werden.
Verhandlungen gescheitert
Die Regierung schloss weitere Verhandlungen mit Ramdev aus. „Es gibt nichts mehr zu diskutieren“, sagte Tourismusminister Subodhkant Sahai. Arbeitsminister Kapil Sibal sagte laut PTI, die Polizeiaktion wurde mit der Regierung abgesprochen. Zuvor hatte es mehrere Gespräche der Regierung mit Ramdev gegeben.
Singh hatte vergangene Woche eine hochrangige Delegation zum Flughafen gesandt, um Ramdev in Neu-Delhi zu empfangen. Auch Finanzminister Pranab Mukherjee gehörte zu dem Empfangskomitee. Ramdev machte trotzdem deutlich, dass er an seinem Vorhaben festhalte, für die Umsetzung eines Maßnahmenpaketes gegen Korruption die Nahrungsaufnahme zu verweigern: „Dieser zivile Widerstand geht weiter.“
Links: