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Theater, Performance und Bildende Kunst

Jan Fabre, der Bühnenautor, Performer, Lichtdesigner, Regisseur und bildende Künstler, dessen Ausstellung „Die Jahre der Blauen Stunde“ im Vorjahr im Kunsthistorischen Museum (KHM) zu sehen war, ist weltweit in den wichtigsten Kunsthallen und bei den renommiertesten Theater- und Tanzfestivals präsent.

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Fabre wurde 1958 in Antwerpen geboren. Nach einem Studium am dortigen städtischen Institut für angewandte Kunst und an der Königlichen Akademie der Schönen Künste schrieb er erste Stücke fürs Theater, schuf seine Serie von Insektenzeichnungen sowie Skulpturen und war als Performancekünstler tätig.

Szene aus Therterstück Fabres

APA/Barbara Gindl

Szene aus „Requiem für eine Metamorphose“ bei den Salzburger Festspielen 2007

1982 inszenierte er sein viel beachtetes achtstündiges Spektakel „This is Theatre As It Was Expected and Foreseen“. Nach der erfolgreichen Teilnahme an der 41. Biennale in Venedig 1984 und der Documenta 8 1987, auf der er seine früheste Choreographie vorstellte, wurde Fabre 1992 der Flemish Community Prize vor Visual Art verliehen.

Interesse für Transformation des Körpers

In den 1990er-Jahren widmete sich der Künstler der Erforschung des menschlichen Körpers und seiner Transformation, wobei seine Faszination für Insekten ihn im Jahr 2002 veranlasste, im Auftrag der Königin Paola von Belgien die gesamte Decke des Spiegelsaals im Königlichen Palast in Brüssel mit den Deckflügeln von Prachtkäfern auszukleiden. Fabre wurde 2004 Großoffizier des belgischen Kronenordens und 2007 Kommandeur des Ordens Leopolds II.

APA/Kunsthaus Bregenz

Jan Fabre mit einem seiner Werke

Exponat der Ausstellung „From the Cellar to the Attic. From the Feet to the Brain“ im Kunsthaus Bregenz 2008

„Die Jahre der Blauen Stunde“ 2011 im KHM wurde als der dritte Teil einer Trilogie angesehen. Der erste Teil fand 2006 im Königlichen Museum der Schönen Künste in Antwerpen statt, in der Heimatstadt des Künstlers. Fabre zeigte dort in der Ausstellung „Homo Faber“ Skulpturen, Installationen und Filmarbeiten neben Werken jener Künstler der Vergangenheit, die ihn seit den Anfängen seiner künstlerischen Tätigkeit angeregt und beeinflusst hatten.

Monographische Ausstellung im Louvre

Das nächste Kapitel wurde 2008 im Musee du Louvre in Paris geschrieben. Fabre präsentierte in den Räumen der flämischen, der niederländischen und der deutschen Schule mit „L’ange de la metamorphose“ die erste monographische Ausstellung, die man einem zeitgenössischen Künstler in der langen Geschichte des Museums angeboten hatte.

Fabres Wiener Gastspiel beschränkte sich nicht auf das KHM. Kooperiert wurde etwa mit dem Naturhistorischen Museum, wo das Interesse Fabres für die Welt der Insekten näher betrachtet wurde, aber auch mit dem ImPulsTanz Festival, das Fabre eine eigene Werkschau mit neuen Produktionen sowie Re-Enactments widmete.

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