Dreieinhalb Minuten für Gang zum Altar
Wie wird das Kleid der Braut aussehen? Bekommen die Zuseher einen leidenschaftlichen Kuss der Frischvermählten zu sehen? Hält das Wetter bei der Hochzeit? Das Entgegenfiebern auf das wohl größte gesellschaftliche Ereignis des Jahres hat bald ein Ende. Alle Augen werden Freitagmittag um exakt 12.00 Uhr (MESZ) auf die Braut gerichtet sein, wenn die Hochzeitszeremonie von Kate Middleton und Prinz William beginnt.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Der gesamte Tag ist für das Brautpaar minutiös durchgeplant - Kate etwa hat genau neun Minuten Zeit, um im Rolls-Royce von ihrem Hotel, wo sie die Nacht auf Freitag verbrachte, zur Kirche zu fahren. Weitere dreieinhalb Minuten sind für den Weg im Kirchenschiff berechnet, wo William bereits 45 Minuten davor ankommt, um Gäste zu begrüßen.
Deutlich mehr Zeit hat das Gros der Kirchengemeinde - viele von ihnen kommen bereits bis zu zwei Stunden vor Beginn der Zeremonie an. Da sie in dieser Zeit keine Möglichkeit für einen Toilettenbesuch haben, seien sie vom Buckingham Palace diskret darauf hingewiesen worden, vor ihrer Ankunft in der Kirche „geeignete Maßnahmen“ zu treffen, berichtete das Internetportal Yahoo.
Gäste aus Adel, Politik und Showbusiness
Zur Zeremonie in der Kirche werden 1.900 Gäste aus Hochadel, Showgeschäft und Politik erwartet. In der ersten Reihe werden unter anderen Williams Großmutter Queen Elizabeth II., deren Mann Prinz Philip sowie deren Sohn Prinz Charles, dessen Frau Camilla und Prinz Harry sitzen. Getrennt davon nehmen Kates Eltern, Carole und Michael Middleton, sowie ihre Schwester und Trauzeugin Pippa Platz.

Reuters/Marcelo Del Pozo
Ganz London ist im Royal-Wedding-Fieber.
Die Hochzeit wird musikalisch untermalt von zwei Chören, einem Orchester und zwei Fanfarengruppen. Getraut wird das Paar von einem Priestertrio: Der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, verehelicht die beiden gemeinsam mit dem Bischof von London, Richard Chartres und John Robert Hall, Dekan von Westminster.
Kuss vor jubelnder Menge
Nach dem Jawort in der Kirche geht es in einer Landauer-Kutsche von 1902 zum Buckingham-Palast, wo sich das Paar küssen soll. Auf eben dem Balkon, wo sich Williams Eltern Charles und Diana ihren Hochzeitskuss gaben, werden sie der jubelnden Menge zuwinken. Mit dabei wird auch die Queen sein. Abends findet dann auf Einladung von Williams Vater, Prinz Charles, ein feierliches Essen und danach eine Tanzparty für das Hochzeitspaar und ihren engsten Freundeskreis statt.
Twittern verboten - Handysignale gestört
Neben den 600.000 Schaulustigen, die eigens für die Hochzeit nach London reisen, wird damit gerechnet, dass weltweit zwei Milliarden Menschen die Hochzeit vor dem Fernseher verfolgen. Royal-Fans können das Ereignis auch über das Internet in einem Livestream auf der offiziellen Hochzeitsseite mitansehen.
Dabei hört sich die Internetaffinität der königlichen Familie aber offenbar auch schon auf: Denn das Twittern während der Trauungszeremonie soll verboten sein, wie Yahoo am Donnerstag berichtet. Damit auch ja keiner der Gäste auf die Idee kommt, dennoch unkontrolliert Informationen nach außen zu schicken, sollen sogar Handysignale gestört werden. Das sei von „älteren“ Familienmitgliedern der Royals vorgeschlagen und von der Polizei genehmigt worden, heißt es in dem Artikel.

Reuters/Ronen Zvulun
Dutzende begeisterte Royal-Fans campen bereits seit Tagen vor der Kirche.
Trübe Wetteraussichten
Auch einen Tag vor der Trauung in der Westminister Abbey konnten Meteorologen nicht ausschließen, dass die Brautleute bei ihrem Weg zur Kirche oder später zum Palast zumindest in einen kurzen Schauer geraten. Wie der britische Wetterdienst am Donnerstag mitteilte, soll es in London Freitagfrüh zwar zunächst aufklaren. Dennoch gebe es vom späten Vormittag an bis in den Nachmittag hinein ein Schauerrisiko. Die Temperaturen sollen morgens bei elf Grad liegen, um die Mittagszeit auf 16 Grad klettern und am Nachmittag 19 Grad erreichen.
„Unglaublich bewegt" von Zuneigung
Das offizielle Hochzeitsprogramm, das am Donnerstag veröffentlicht wurde, wird von einer Begrüßung Kates und Williams eingeleitet, in dem sie sich für den öffentlichen Zuspruch seit der Bekanntgabe ihrer Verlobung bedanken. Diese Zuneigung sei „unglaublich bewegend“ gewesen. Die Menschen seien eingeladen, an dem Tag mitzufeiern, welcher „der glücklichste Tag in unserem Leben“ werde, heißt es in dem Programm.
Kate wird keinen „Gehorsam“ versprechen
Wie aus dem Programmheft hervorgeht, wird Kate in ihrem Jawort bei der Hochzeit keinen „Gehorsam“ versprechen. Stattdessen wird sie bei der Trauung in der Westminister Abbey geloben, die Nummer zwei der Thronfolge „zu lieben, zu trösten, zu ehren und für ihn zu sorgen“. Damit folgt Kate (29) dem Beispiel von Williams Mutter, Prinzessin Diana. Auch Diana hatte bei ihrer Hochzeit mit Prinz Charles im Jahr 1981 das Wort „Gehorsam“ aus dem Eheversprechen herausgelassen.
Weil sich William (28) gegen das Tragen eines Eherings entschieden hatte, wird nur er die Worte sagen: „Mit diesem Ring heirate ich Dich.“ Nachdem er den goldenen Ring auf Kates Finger gesteckt hat, wird der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, die Trauung fortsetzen und dann schließlich William und Kate zu „Mann und Frau“ erklären.
Letzter Probedurchlauf am Donnerstag
Damit auch ja nichts schiefgeht am großen Tag, probte Kate einen Tag vor ihrer Hochzeit Donnerstagfrüh erneut die Zeremonie in der Westminster Abbey. Mit dabei waren auch ihr künftiger Schwager, Williams Bruder und Trauzeuge Prinz Harry, die Blumenkinder sowie weitere Familienmitglieder. Es sei die letzte Probe vor der Hochzeit, teilte der Palast in London mit. Bereits am Vorabend hatten Braut und Bräutigam zusammen mit den Trauzeugen, Kates Eltern und den Geistlichen, die die Trauung durchführen werden, in der Kirche den Ablauf geübt.
Links: