Teilnahme „inakzeptabel“
Angesichts der Gewalt der syrischen Staatsmacht gegen Regierungskritiker ist der syrische Botschafter von der Hochzeit von Prinz William ausgeladen worden. Außenminister William Hague habe entschieden, dass die Einladung an Sami Khiyami zu den Feierlichkeiten am Freitag zurückgezogen werde, teilte das Außenministerium am Donnerstag mit.
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Angesichts der Gewalt der syrischen Sicherheitskräfte gegen Zivilisten sei eine Teilnahme des syrischen Botschafters an der Hochzeit „inakzeptabel“. Der Königspalast teile diese Einschätzung.
Kurz zuvor hatte die britische Führung die Einladung noch verteidigt. „Diejenigen Länder, mit denen wir normale diplomatische Beziehungen unterhalten und die Botschafter in London haben, sind zur Hochzeit eingeladen, und während wir mit vielen dieser Länder starke Unstimmigkeiten haben, bleibt das der Fall“, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums der Nachrichtenagentur AFP.
Botschafter in mehreren Ländern einbestellt
Das britische Außenministerium hatte Khiyami am Mittwoch einbestellt. Einer gemeinsamen Absprache folgend bestellten auch Deutschland sowie die Regierungen von Frankreich, Italien und Spanien den jeweiligen syrischen Botschafter ein.
In das 100 Kilometer südlich der Hauptstadt Damaskus gelegene Daraa waren allein am Montag bis zu 5.000 Sicherheitskräfte unterstützt von Panzern eingerückt und hatten laut Zeugen Dutzende Menschen getötet. Seit dem Beginn der Proteste gegen Staatschef Baschar al-Assad Mitte März sollen laut Menschenrechtsaktivisten mehr als 450 Menschen getötet worden sein.
Mehrere umstrittene Gäste
Auch andere Persönlichkeiten auf der Gästeliste von William und Kate hatten Kritik ausgelöst. Der Kronprinz von Bahrain, Salman bin Hamad al-Khalifa, sagte seine Teilnahme an den Feierlichkeiten vergangene Woche ab, nachdem er in der britischen Presse für das brutale Vorgehen gegen friedliche Demonstranten in seinem Land mitverantwortlich gemacht worden war. Umstritten ist auch die Einladung des Königs von Swasiland, Mswati III., der in seinem bitterarmen Land im südlichen Afrika ein verschwenderisches Jetset-Leben führt. Er reiste dennoch nach London.
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