Stationärer Handel, mobile Kunden
Die Elektronikkonzerne Saturn und Media Markt haben mit ihren „Geiz ist geil“- und „Ich bin doch nicht blöd, Mann“-Slogans mit Werbegroßetats dafür gesorgt, dass Botschaften beim Kunden ankommen. Der Jahresanfang brachte eine Neuausrichtung nicht nur der Werbestrategie.
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„Geiz ist geil“ und „Ich bin doch nicht blöd“: Jahrelang trafen die beiden Elektronikketten mit millionenschwerer Werbung den Nerv der Verbraucher. Umsätze und Gewinne sprudelten, und beide Ketten wurden zum Motor für den Konzern, zu dem sie gehören, der Metro-Gruppe.
Druck durch Geizhals und Co.
Doch in Zeiten, in denen die Kunden zunehmend auf Preisvergleichsseiten im Internet nach dem besten Angebot suchen, stehen die beiden Elektronikketten vor neuen Herausforderungen. Sie wollen auf eine Onlineoffensive setzen und suchen nach neuen Werbelinien. Bisherige Agenturverträge wurden zu Jahresanfang aufgelöst.
Metro-Chef Eckhard Cordes drängte vor allem darauf, dass Europas größte Elektronikfachmarktketten im wachsenden Internethandel stärker Fuß fassen. Der Erwerb des etablierten Online-Elektronikhändlers Redcoon im März war ein Signal in diese Richtung. Der Metro-Konzern will verhindern, dass Kunden zur Onlinekonkurrenz abwandern.
Versuch eines Spagats
Auch andere Handelsriesen drängen ins Internet: Die REWE-Tochter ProMarkt startete Anfang Oktober 2010 einen Onlineshop. „Multichannel-Handel“ heißt in der Branche das Zauberwort - Kunden sowohl im Geschäft als auch im Internet begeistern und nicht an die Konkurrenz verlieren.
Media Markt-Saturn wird sich ebenfalls der rasanten Entwicklung der Internetgeschäfte nicht mehr lange verschließen können. In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ hatte der neue Media-Markt-Saturn-Chef Horst Norberg zu Jahresbeginn angekündigt, dass Media Markt-Saturn dem „stationären Handel zusätzliche Impulse“ durch das Onlinegeschäft geben werde.
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